Die entfremdeten eineiigen Zwillinge Siri und Helena hatten schon immer eine komplexe Beziehung. Als Helena eine Einladung erhält, Siri in dem exklusiven Sanatorium "Himmelstal" in den Alpen zu besuchen, zögert sie zuerst, aber glaubt dann, dass es ein schöner Urlaub werden wird. Trotz der friedlichen Atmosphäre in der Klinik lehnt Helena Siris Bitte ab, mit ihr für ein paar Tage den Platz zu tauschen, sodass sie sich um die Erledigung einiger Geschäfte kümmern kann. Am nächsten Morgen muss Helena jedoch feststellen, dass Siri verschwunden ist. Schnell merkt sie, dass ihre Schwester nicht zurückkommt und die Klinik auch kein Ort der Genesung ist – es handelt sich vielmehr um eine Einrichtung zur Untersuchung von Psychopathen. Helena ist in einem Albtraum gefangen, in dem niemand ist, wer er zu sein scheint, und alle sie für Siri halten. Umgeben von räuberischen und manipulativen Menschen ist Flucht nur noch ihre zweite Sorge – nach dem Überleben…
Matthew Modine spielt anscheinend nur noch Wissenschaftler oder Ärzte - die letzten 3 Rollen mit ihm waren alle in diesem Bereich besetzt, wobei er in STRANGER THINGS ja eher kleinere Auftritte hatte, während er hier eine Hauptrolle spielt.
Die Geschichte an sich weiß eigentlich zu gefallen, hat aber im Laufe der Zeit ein Problem. Der am Anfang geniale Schachzug, dass die Zwillingsschwester nun dort gefangen ist, und den Mist ihrer Verwandtschaft ausbaden muss, nutzt sich mit der Zeit ein wenig ab, denn dass alle Ärzte und auch Mitbewohner ihr nicht glauben, dass sie eben nicht Siri ist, scheint mir irgendwann doch weit hergeholt, zumal das ganze immer nur mit „Siri spielt ihre Spielchen“ abgetan wird, statt das Offensichtliche zu sehen – nämlich dass sie Helen ist.
Daher sind die ersten beiden und die letzte Folge auch mit Abstand die besten, denn zwischendurch gibt es hier und da etwas Leerlauf, weil die Geschichte ab und an nicht wirklich weitergeht und die Charaktere teilweise etwas sehr klischeehaft gestaltet wurden.
Hauptdarstellerin Josefin Asplund habe ich vorher noch nie gesehen und ich muss sagen, ihre Leistung ist hervorragend. Modine hats eh drauf und auch die anderen Darsteller (zumindest in den Schlüsselrollen) sind sehr gut besetzt.
Auch die Aufnahmen des Tals sind fantastisch. Überhaupt ist der Streifen optisch sehr ansprechend und die Kameraleute verstehen ihr Handwerk, so dass die Serie sehr professionell wirkt und man auch merkt, dass hier ein größeres Budget zur Verfügung stand.
Im Endeffekt kann man eigentlich nicht viel falsch machen, Von kleineren Schwächen abgesehen ist diese Serie durchaus unterhaltsam, endet aber, und das muss ich erwähnen, mit einem derben Cliffhanger. Sollte es keine Fortsetzung geben, wäre das echt bitter, denn dann hätte man sich die Staffel gar nicht anschauen brauchen, da sie so keinen Abschluss hat.