Review

iHaveCNit: Wonder Woman 1984 (2021)
gesehen auf Sky
20.02.2021

In diesen Zeiten sind alternative Veröffentlichungswege für Filmstudios ein interessantes Experiment. So bekommen wir in Deutschland aktuell über Sky die Möglichkeit die DC-Comicverfilmung des Warner-Studios „Wonder Woman 1984“ zu sehen, bevor er vielleicht eine Auswertung in den Kinos bekommt, sollten diese in näherer Zukunft wieder öffnen.
Unabhängig davon, dass das Kino für mich eigentlich Auswertungsort Nummer 1 bleiben wird für neue Filme, habe ich mich auch aus privaten Gründen und einem gemeinsamen Filmnachmittag mit meinem Mitbewohner für die Sichtung per Streaming entschieden. „Wonder Woman“ war 2017 für mich einer der Top-Filme des Jahres, die ganze Geschichte um Diana Prince, die es im Zeitraum des 1. Weltkrieges mit einem alten griechischen Kriegsgott zu tun bekommt und dabei in Steve Trevor ihre große Liebe finden und verlieren wird, habe ich von vorne bis hinten gefühlt. Den Trailer zu „Wonder Woman 1984“ habe ich bedingt durch seine stimmungsvolle Musik und Dynamik ebenso gefühlt. Dementsprechend war ich nun gespannt, was mich hier erwartet. Der 2. Teil bleibt etwas hinter den Erwartungen und auch dem 1. Teil zurück.

Diana Prince arbeitet im Jahre 84 als Kuratorin eines Museums in Washington. Nach einem von ihr vereitelten Diebstahl bei einem Juwelier werden dort aus dem Lager archäologische Artefakte sichergestellt, die nun von ihr untersucht werden. Hilfe bekommt sie von einer neuen Kollegin in ihrem Team, der etwas nerdigen Wissenschaftlerin Barbara Minerva. Unter den Artefakten ist auch ein geheimnisvoller Stein, der offenbar jedem genau einen Wunsch erfüllen kann, aber auch seine Opfer fordert. Der erfolglose und schmierige Geschäftsmann Maxwell Lord scheint ein Auge auf diesen Stein geworfen haben. Während Barbara eine ganz spezielle Entwicklung durchmacht und Diana mit der Rückkehr ihrer großen Liebe Steve überrascht wird, sind es die Absichten von Maxwell, die die Welt ins Chaos stürzen könnten. So haben Diana und Steve keine Wahl sich um dieses Problem zu kümmern ohne zu wissen, welche Opfer dies von ihnen fordert.

„Wonder Woman 1984“ hat mir auf jeden Fall gefallen. Darum geht es mir auch grundsätzlich. Es ist natürlich interessant gewesen, in welche Richtung der Film geht und welche Geschichte uns hier erzählt wird. Grundsätzlich ist aktuell Gal Gadot die wohl beste Besetzung für Diana Prince und Wonder Woman. Schauspielerisch und actiontechnisch würde ihr hier niemand etwas vormachen und sie ist eine der ganz großen Stärken des Films – genau wie ihre Verbindung zu dem von Chris Pine gespielten Steve Trevor. Die Liebe der Beiden, die sich für mich bereits im 1. Teil als komplett glaubwürdig entwickelt hat, wird hier auch zu einem wie ich finde herzzerreißenden Moment des Films sorgen, der mich emotional komplett berührt hat. Der Weg, wie er überhaupt hier wieder dabei ist nach den Ereignissen von Teil 1 ist für mich absolut sinnig und in seiner Umsetzung absolut kein Problem. Der Plot selbst mag mit dem Stein und den unterschiedlichsten Absichten ein sich immer wieder wiederholendes Konzept darstellen, das mitunter über sein Ziel herausschießt und letztendlich in einem nicht immer plausiblen und chaotischen Verlauf der Ereignisse endet, aber der letztendlich fehlende Überblick ist denke ich mal genauso beabsichtigt. Auch wenn es für große Filme wie diesen hier unerlässlich ist einen überbordenden Showdown zu haben, sind es vor allem die inneren Konflikte des Trios aus Diana Prince, Maxwell Lord und Barbara Minerva, die sehr interessant herausgearbeitet worden sind und genau die Triebfeder des Films sind, die auch bei mir für Sympathien bei allen 3 gesorgt haben. Ein bisschen mehr Fokus auf genau diesen Konflikten und allgemein eine Kürzung der Laufzeit hätte dem Film in meinen Augen gut getan, denn es gibt schon die ein oder andere Länge und auch ereignislose Sequenz im Film, die letztendlich für den Film keine Konsequenz und Auswirkung hat. Actiontechnisch mochte ich jede der Sequenzen. Ob der Kampf zwischen Diana und Barbara am Ende effektetechnisch wirklich ein ähnlicher Graus ist wie zum Beispiel die Effekte in „Cats“ kann ich nicht beurteilen, da mir der Vergleich mit „Cats“ nicht möglich ist, weil nicht gesehen. Aber da ich bereits mit dem effektreichen Finale im ersten Teil kein Probleme hatte, habe ich auch hier kein Problem damit gehabt. Einer der großen Pluspunkte des ganzen Films ist der bombastische und großartige Soundtrack von Hans Zimmer. Aber sonst wäre ein bisschen weniger etwas mehr gewesen, denn der Plot selbst hat in seinem Kern nicht so viel geboten, als dass es hier so groß ausgewalzt werden musste. So dreht sich der Film oft im Kreis, wiederholt sich und zieht sich etwas unnötig in die Länge – nicht zu vergessen, dass Manipulation zum Zwecke die Welt im Chaos versinken zu lassen auch bereits im ersten Teil ein Thema war. Trotz allem sind natürlich die Schauwerte großartig und auf jeden Fall für mich der Grund, mir den Film dann auch sobald und wenn überhaupt im Kino anzusehen – auf der großen Leinwand, mit dem besten Sounderlebnis – denn so sollte er meiner Meinung nach auch erlebt werden.

„Wonder Woman 1984“ - My First Look – 7/10 Punkte.

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