Review

Ich möchte nicht behaupten, dass Kino-Komödien immer qualitativ hohen Ansprüchen genügen, da gibt es solche und solche.

Feststellbar wird hingegen langsam, dass Netflix-Produktionen mit Ansage nicht über das Mittelmaß hinauskommen. Gerade in Zusammenarbeit mit Adam Sandlers „Happy Madison“- Produktionsfirma kommt man nicht über ein solides Fernsehniveau, worüber eben auch keine größere Namen hinwegtäuschen können. „The Ridiculous Six“, „Murder Mystery“ und nun halt „The Wrong Missy“: Alle Filme wirken so, als wäre man nur mit halber Kraft an die Sache rangegangen.

Hier übt sich David Spade in einer Romcom, deren Handlungsbogen genretypisch wenig überrascht und den Zuschauer mit teilweise zotigen und derberen Scherzen bei Laune zu halten versucht. Ihm als auch Lauren Lapkus kann man keine Vorwürfe machen, sie spielen ihre Parts mit der nötigen Hingabe. Jedoch werden sie vom Drehbuch im Stich gelassen, das nur wenige komische Momente für sie bereithält und ihre Figuren zu wenig ausarbeitet. Die mangelnde Sorgfalt wird dann in den Nebenrollen vollends ersichtlich, die allesamt überhaupt keine Ausarbeitung erfahren, wodurch die Gagdichte nicht viel hergibt und Lauren Lapkus den Film mehr oder weniger alleine stemmen muss. Dies gelingt am besten im Zusammenspiel mit David Spade, der ihr hier gewissermaßen als Antagonist die Bühne bereitet, bevor zum (abrupten) Schluss dann alles in extratrockene Tücher gewickelt wird.
Adam Sandler hat dann noch nebst Frau seine Töchter beim Dreh mit untergebracht, so dass das alles auch nur eine abgekartete Sache gewesen sein könnte, damit er mal wieder zu Hause seine Ruhe hat. 

Fazit

Nach „Murder Mystery“ kommt mit „The Wrong Missy“ nun die nächste schlecht geschriebene Pärchenkomödie von Netflix/Happy Madison daher, deren Darsteller zwar etwas mehr Spielfreude zeigen als zuvor Sandler und Aniston, die aber trotzdem nicht über ein fernsehtaugliches Mittelmaß kommt. Zu wenige Gags, langweilige Nebenfiguren, zu viel „Das habe ich schon mal irgendwo gesehen.“
Ohne Kino scheint es also noch nicht zu gehen.

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