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Was macht der Fan von klassischen Horrorfilmen, wenn er so ziemlich alles von Hammer oder Amicus kennt, aber seine Konsumlust ungebrochen ist? Er dreht so ziemlich jeden filmischen Stein um und hofft, neues Futter zu finden. Unter einem dieser Steine, sprich Ramschware mit schäbigen Covern, fand ich „The werewolf shadow“ mit Paul Nashy. Ein echter Glücksgriff und, was noch viel schöner ist, eine neue Quelle vieler herrlich schäbiger, trotzdem nicht primitiver Horrorfilme gradliniger Machart. Es lebe der spanische Horrorfilm der 70er!

Schon die Coverankündigung verspricht viel: „The werewolf versus the vampire women“. Genau das bringt der Film. Nach einer simplen Wiedererweckung eines erschossenen Werwolfs blicken wir zwei 70er Püppchen über die Schulter und sehen zu, wie sie eine Vampirfürstin zum Leben erwecken. Nun gibt es also zwei monsterartige Bedrohungen, die dann aufeinander losgehen. Ein echter Spaß! Alles in stilechten Bauten (irgendeine Ruine, die in den Karpaten liegen soll, aber verdammt nach der Mitte Spaniens aussieht) mit lausigen Tricks (der Werwolf ist, wie es sich gehört, ein Schauspieler mit Fell im Gesicht). Mittendrin Paul Nashy, der irgendwie gar nicht schauspielert, sondern immer gleich aussieht. Der geneigte Zuschauer erkennt sofort das Kultpotential.

Wer den Film einmal gesehen hat, wird sich, wenn er denn dem Genre zugeneigt ist, ihm schwer entziehen können. So wie die Hammerfilme anders waren als ihre amerikanischen Vorgänger und aus diesem Umstand ihren Reiz gezogen haben, ist diese Art von cineastischer Unterhaltung nun wieder anders als der Briten-Horror und bekommt ebenfalls seine Berechtigung. Das täuscht nicht darüber hinweg, dass der Film Mist ist. Aber ernstgemeint. Und durch seine naive Art irgendwie charmant.

Ich denke nicht, dass viele diese Ansicht teilen werden. Jeder ernsthafte Horrorfan wird sich beim Ansehen die Haare raufen. Auch die Trash-Freunde werden enttäuscht sein. Aber wer mit einem soliden Mittelmaß mit viel Herzblut gut zu recht kommt, erhält mit diesem Film eine stilvolle Genreergänzung, deren Konsum sich lohnt. Mir hat der Film gefallen und ich werde weiter in dieser Richtung suchen. Von mir kriegt er 5 von 10 Punkten.

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