Seichte Navy-Klamotte mit dem gewissen Drillbit-Effekt: Das heißt, die Witze sind auf dem Niveau, als ob einpaar Schnuljungen Löcher in die Duschwände gebohrt hätte, um heimlich nackte Frauen zu begaffen. Hier geht es um ein weibliches Marine-Kommando, das sich fleißig im Handkanten-Austeilen übt und auch sonst so manche Gymnastikstunde im knappen Höschen absolviert. Irgendwann gibt es eine Tote, womit die Mafia in den wirren Plot verwickelt wäre...
Addiert man ein bisschen zusammen, so wird die Zahl der Grindhouse-Fehlschläge immer größer, zumal sich abseits der Klassiker ein Gros an echten Krampen auftut. Auch "Chesty Anderson USN" kann bedenkenlos dazugerechnet werden. Hat der Film zumindest in der ersten Hälfe noch was Sympathisches und Leichtherziges an sich, so geht in der zweiten Halbzeit selbst das auch noch verloren. Genommen wurde an Drehbuch das, was halt als nächstes auf dem Produzenten-Schreibtisch herumlag und für einpaar mickrige Dollar realisierbar erschien.
Einzig und allein der Honk von Armee-Doktor, der unter anderem die dralle Dyanne Thorne als Krankenschwester abtasten darf, müsste seinen Spaß gehabt haben. Der Rest ist wenn man trotzdem lacht. Unter anderen gibt es noch ein wenig Budenschlägerei mit Oben-Ohne-Effekt. Ansonsten soll nach allen Regeln der Kunst die Zeit totgeschlagen werden. Prinzipiell geht es zur Abwechslung mal ins (fast) Jugendfreie, was noch lange keinen Film für die ganze Familie macht. Zum einen ist "Chesty Anderson USN" in jeder Hinsicht viel zu harmlos, zum anderen ist die Story ein einziger Chaoshaufen von einer inhatlichen Verhackstückselung. Den billigen Look würde man heute wohl als typisches "Grindhouse-Flair" bezeichnen. Zumindest der Flugzeugträger im Hintergrund bringt ein gewisse Größe ins Bild.
Fazit: Fängt sympathisch an ohne die Gehirnzellen zu strapazieren und lässt dann gewaltig nach. In der Liga einer Foxy Brown, einer Ilsa oder einer Varla (die Tura Satana-Rolle in Russ Meyers "Faster, Pussycat! Kill! Kill!") spielt Chesty Anderson sowieso nicht!