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In Sachen weiblichen Actionfilmes oder besser ausgedrückt der aktionsorientierten Genreware mit femininer Hauptrolle hat sich Südkorea im Vergleich zu anderen asiatischen Länder wie Hongkong, Japan oder Vietnam trotz einer Vorrangstellung in Sachen filmischer Popularität und auch der bevorzugten Distribution global bisher eher zurückgehalten und erst kürzlich mit den Einzelbeispielen The Villainess, A Special Lady, No Mercy vor- und nachgelegt. Der auch (nach der wörtlichen Übersetzung) Girl Cops betitelte Miss & Mrs. Cops geht die Sache erneut und diesmal nicht als Rache- oder Gangsterthriller, sondern von der humoristischen Warte und dies auch allgemein Publikums-freundlich, als Aktionkomödie, als familiäres Buddy Picture quasi an. Verfasst und gedreht vom jungen Jung Da-won (Jahrgang 1985), der zuvor als Darsteller angefangen hat und bisher auch nur eine andere Komödie, den unbekannten Garak Market Revolution (2017) gedreht:

Die schon etwas angejahrte Park Mi-yeong [ Ra Mi-ran ] war zu Beginn und gleichzeitig dem Höhepunkt ihrer Laufbahn einer der ersten Mitglieder der damals auch ersten weiblichen Polizeitruppe Südkoreas, hat dann aber dann angehenden Anwalt Jo Ji-cheol [ Yoon Sang-hyun ] geheiratet und ihre Karriere etwas aus den Augen verloren. Heute zusammen mit ihrer jüngeren Schwägerin Jo Ji-hye [ Lee Sung-kyung ], einer gerade erst als Polizistin eingestellten Frau beim Public Service Center tätig, stoßen die beiden eigentlich ungleichen Damen auf den bislang seitens der Obrigkeit eher übersehenen Fall des seriellen sexuellen Missbrauchs, wobei die Opfer auch noch gefilmt und im Internet bloßgestellt werden. Mithilfe der Computer-erfahrenen Kollegin Yang Jang-mi Choi [ Soo-young ] macht sich das baldige Trio auf die Spur der Kriminellen.

Mrs. Cops dabei als eher kleiner Mensch, von der Größe her jetzt, dafür ist die Lederjacke zu weit und die Mum Jeans sitzt trotz oder auch wegen heraufgekrempelter Hosenbeine auch nicht so richtig. Das Erscheinungsbild von 'Lady Tough', die nun auch schon etwas gesetzteren Alters, aber noch nicht müde, nur halt betagter schon ist, wird durch die weißen Socken nicht gerade vervollständigt, aber Aussehen ist nicht alles, und manchmal wie in der Einleitungsszene bei der alleinigen Verhaftung eines Gangsters und der Zerschlagung seiner Schergen ist es eben der Auftritt und die Schlag- und Kampfkraft, die zählt.

Doch 'Dirty Harriet' war einmal, früher ist das gewesen, die glorreichen Zeiten sind vorbei und das Leben hat die Vergangenheit eingeholt und zur tristen Gegenwart strukturiert. Die ursprünglichen Abenteuer und der Glanz von damals werden vom Regisseur in einer kurzen Zusammenfassung, inklusive viel Ehrbezeugungen auch seitens der Presse und der Vorgesetzten, aber eben auch im Stil der Spät Achtziger bis Anfang der Neunziger – wo der Verweis vom Titel her, die Fernsehserie Two Cops (1993) stammt – , als verklärende Kolportage und wie anno dunnemals inszeniert; das Heute sieht aus wie immer im koreanischen Genrekino, eine gediegene Visualität, die locker scheint und flockig und Wert auf leichtes oder in Sachen Humor hier auch seichtes Entertainment mit eher kindischen Witzen und viel Lautmalerei und Heischerei legt. Ein bisschen zu sehr anbiedernd wirkt das Geschehen auch, zumal oder auch da die oftmals bunte Albernheit in der Interaktion der drei ermittelnden Damen nicht so recht mit dem #MeToo-Thema passt, welches dramatisch überhöht wird und auch so wirkt und sich als Krimi mit düsterem Abschaum und sozialen oder auch versucht femininen Gewissen im Fokus formuliert. Ein Hin und Her aus verschiedenen, einzeln schon aufdringlich scheinenden und den zu direkten Weg gehenden Themen und Zwecken, die mit ebensolchen Mitteln erreicht werden wollen und teilweise auch fadenscheinig plump gehalten sind.

Was ein wenig besser funktioniert, ist der Versuch der Sichtweise der Rolle der Frau hier in der Männerdomäne, wobei das Problem auch meist die Herren der Gesellschaft sind; hier die Täter, das unzuverlässige bzw. nicht die Tragweite der Dimension erkennende Team, der vielleicht helfen wollende, aber nutzlose Ehemann usw. Während einer Befragung im Krankenhaus beim zweiten Opfer sieht man hinten im Hintergrund ganz zufällig eine Krankenschwester den Bückling vor einem vorbeikommenden Arzt machen, und die junge Polizistin muss zu Beginn auch vor einem Trupp männlicher Vorgesetzten stramm und Rede und Antwort stehen, während das den Fall erst in Gang bringende Mädchen durch eine 'Horde' laut miteinander kommunizierender Jungs im gleichen Alter und das schlicht breitbeinige Auftreten dieser aus dem Takt und in die Unsicherheit gebracht wird. Kleine, gute Momente in einer ansonsten reichlich durchschnittlichen Behandlung, die korea- bzw. genretypisch auch einige wenige Aktionszenen einwirft, Nahkämpfe, die Befreiung aus einer brennenden Falle oder ein wenig Mayhem auf den Verkehrsstraßen kurz vor knapp und kurz vor Ende; das Ganze hätte aber schon Qualität und Quantität von Hard Boiled haben müssen, um den Film noch aus dem Mittelfeld zu helfen.

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