Review
von Leimbacher-Mario
Leere Telefonzellen
Ein perverser Anrufer setzt seine hauchenden Drohungen an junge Frauen in die Tat um und versetzt Miami in Schrecken, da sich schon bald die Leichen stapeln und sich kaum noch ein Mädel allein auf die Straße traut…
Irgendwo zwischen einem amerikanischen Giallo, Hitchcock und Carpenter, zwischen „Maniac“ und „Hush“, kommt dieser unfassbar konzentrierte und intensive Slasher mit ein paar der packendsten Lauer- und Mordszenen seines Jahrzehnts. Ungewöhnlicher Umgang mit seinem Mörder, erbarmungslos brutale Kills, ein Miami mal ganz grau und fast herbstlich. Der Bösewicht ist schnell bekannt, eine klare Heldin wird nicht allzu genau definiert oder gar charakterisiert. Doch am Ende funktioniert das Ding dennoch hervorragend. Ein Thriller, der reift und noch immer greift. Im Fernsehen kommt „Shock Waves“, im Wohnzimmer rollt der Kopf, im Badezimmer gibt’s das Loch in den Kopf. Aus schwarz wird Gefahr. Aus Trauma wird Kraft. Ein paar der gruseligsten und kranksten Anrufe in der Horrorfilmhistorie. Savini macht die realistischen Effekte. „Rear Window“ in schmutziger, härter und düsterer.
Fazit: vom unterkühlten Miami über die meisterhafte Eröffnung bis zur mörderischen Stimmung - „Eyes of a Stranger“ ist gnadenlos spannend!