Zwischen seinen beiden amüsanten Zombie-Streifen "Shock Waves" und "Return of the living Dead 2" drehte Ken Wiederhorn diesen eher ernsten Film um eine Reporterin, die einen Serienmörder/Vergewaltiger auf eigene Faust zur Räson bringen will. "Die Augen eines Fremden" weist einige Parallelen zu "Das Grauen kommt um 10" auf: in beiden Fällen handelt es sich um Thriller mit Anleihen beim Slashergenre, die ein recht brisantes Thema verarbeiten ohne jedoch in den Niederungen einschlägigen Bahnhofskinos zu versinken. Im Vergleich zieht Wiederhorns Streifen aber klar den kürzeren, da er weder die Spannung noch die Atmossphäre von Fred Waltons Klassiker erreicht. Auch ist das Drehbuch nicht unbedingt immer sehr glaubwürdig. In Punkto Härte hingegen wird so einiges geboten, denn für die FX war kein anderer als Tom Savini (man beachte den typischen Headshot im Finale) verantwortlich. Zwar liegt definitiv kein Splatterfest vor, aber wenn hier denn mal was passiert, dann nicht gerade zimperlich. Da Wiederhorn im Schlussdrittel das Tempo anzieht und doch noch einige nerverzerrende Momente zustande bringt sowie Darsteller + Score recht ansprechend sind, lässt sich "Die Augen eines Fremden" insgesamt im Bereich zwischen "guter Durchschnitt" und "leicht überdurchschnittlich" ansiedeln.