Inhalt (englische Fassung..., und soweit ich diese wirre Story verstanden habe):
Hongkong..., 1976.
Zwei Männer stehen sich unversöhnlich in einem Kampf um ein Buch gegenüber.
Sowohl der Gangster-Boss Lee Hung (Lo Lieh) als auch der rechtschaffende Bruce Wong (Bruce Le), wollen an das von Bruce Lee geschriebene "Kung Fu Book of Fingers" gelangen.
Hierin beschreibt der legendäre KungFu-Fighter eine Technik, bei der alle Finger der Hände zu stahlharten, todbringenden "Waffen" werden.
Lee Hung und seine Schergen..., darunter die Schläger Ali (Chiang Tao) und Tong (Tong Tin-Hei), setzen mit brutalen und unlauteren Methoden alles daran, an das Buch zu kommen.
Sie entführen den Hausmeister von Bruce Lee..., den alten Kwok (Hao Li-Jen)..., und dann auch die Freundin von Bruce Wong, die schöne Mina Lo (Nora Miao), sowie Bruce Wong´s Schwester Siu Chu (Yuan Man-Tsu).
Bruce, der die Meister der KungFu-Schulen Hongkongs um Rat fragt, und seinem Kumpel Alan..., gelingt es, die Frauen zu befreien und sogar an das Buch zu gelangen.
Bruce erlernt im Schnelldurchgang die tödlichen Finger-Techniken..., doch auch Lee Hung kommt später an das begehrte Lehr-Buch.
Im Dunstkreis all dessem... ermitteln ein Agent ("Michael" Chan Wai-Man) von Interpol..., der Lee Hung, welcher auch in den Drogenhandel Hongkongs verwickelt ist, das Handwerk legen will, sowie ein junger, hervorragender KungFu-Fighter (Nick Cheung-Lik).
Sie stehen Bruce Wong im alles entscheidenden Show-Down zur Seite..., als Bruce und diese beiden Männer das weitläufige Anwesen der Residenz von Lee Hung endlich stürmen.
Es kommt zum brutalen, langdauernden Kampf gegen alle Schergen Lee Hung´s, darunter nunmehr auch der gefährliche Yang (Bolo Yeung)..., und schließlich zum Duell zwischen Bruce Wong und Lee Hung.....
Fazit:
Tja..., welch ein inkohärenter Streifen..., dessen wirre Handlung auch den hartgesottensten Eastern-Fan fast verzweifeln lässt.
Im Jahre 1976 drehte Genre-Routinier Joseph Kong diesen Bruceploitationer..., der zu den Klassikern dieses Subgenres und auf moviepilot.de gar zu den "50 besten Eastern-Filmen der 1970er" zählt...!
Das muss wohl den kernigen, äußerst solide choreographierten Kampf-Sequenzen..., der durchaus sorgfältig inszenierten KungFu-Action vor allem im furiosen Endfight dieses Films geschuldet sein.
Denn die Story..., dieses andauernde, mit der Zeit den Zuschauer ermüdende, von zahlreichen Entführungen und Befreiungen geprägte, von fast den Zuseher quälenden Ermittlungen begleitete, zähe Ringen um ein KungFu-Manual (Handbuch), sie ist inkohärent und wirr gestaltet, mit teils gar peinlich wirkenden Dialogen. Au jeh.
Hier hätte mehr Klarheit rein müssen..., das ganze hätte runder inszeniert sein müssen, zackiger, geraffter und damit spannender in Szene gesetzt werden müssen.
Die Atmosphäre ist zwar soweit in Ordnung..., in der Zeit der Entstehung dieses Films spielend, sind die Echt-Locations halt so wie sie sind. Am Besten gefiel die Location einer Fels-Schlucht unter strahlend blauem Himmel, in der Bruce Le mit seinem ansehnlichen blanken Oberkörper agiert und fightet. Ansonsten halt die Stadt-Kulissen Hongkongs..., mal schäbig, mal fast mondän..., die "Stadt der Goldenen Sterne" in den 1970ern. Eastern-Fans lieben Hongkong..., was Wunder, das ist doch logisch.
Immerhin gelingt es Joseph Kong mit einem ansehnlichen Cast und überzeugender KungFu-Action..., seinen Film noch durch ein kerniges Finale ins Ziel zu bringen. KungFu-Action-Total ist dann angesagt..., und Kong lässt denn seinen Film noch in einen mehrteiligen Endfight münden, mit klasse KungFu-Fights, die für manche Schwäche zuvor entschädigten.
Die Darsteller spielen soweit solide..., und versuchen sich durch das wirre Script zu wühlen, und durch die fast peinlichen Dialoge zu quälen.
So kommt es, dass man als Zuseher -und nur hartgesottene Easternfans sollten sich den Streifen antun- fast nur auf die Kampf-Sequenzen wartet und hofft.
Bruce Le ist in diesem Bruceploitationer der Held..., nicht als "Bruce Lee" auftretend..., aber diesen immitierend. Das macht er soweit gut..., und ist vor allem hier ein starker KungFu-Fighter, agil und athletisch prügelt es sich durch diesen Eastern.
Lo Lieh ist der Villain..., die peinlichen Dialoge übersteht er bemüht..., und im Finale darf auch er dann endlich fighten..., die Superkämpfe fanden aber vorher ohne ihn statt.
Nora Miao ist bildschön, mit aufregender Figur in knallenger Schlaghose, oben rum schön eng. Sie durfte gar zuvor mit dem "echten" Bruce Lee drehen..., und wirkt hier in diesem Bruceploitationer vergleichsweise verloren. Sehr gehaltvoll ist ihre Rolle denn nicht, und der niedlichen Yuan Man-Tsu geht´s genauso. Tja.., hm.
"Michael" Chan Wai-Man und Nick Cheung-Lik..., sie agieren lange im Hintergrund..., und was sie da so genau sollten, erschließt sich dem Betrachter lange Zeit nicht so recht. Aber sie sind wichtig..., wichtig nämlich für das fast schon furiose Action-Finale..., mit klasse Fights, insbesondere die beiden heben die KungFu-Fights enorm.
Der Fight von Nick Cheung-Lik mit zwei Nunchakus gleichzeitig gegen mehrere Schergen Lo Lieh´s..., ist denn gar der beste Kampf im Film, derweil das End-Duell da eher ratzfatz abgehandelt wird.
Chan Wai-Man und Cheung-Lik sind DIE Fighter im Finale..., die "Bruce Deadly Fingers" fast alleine aus den Schwulitäten und Schwächen prügeln.
Auch die Gaststars... Chiang Tao und dann zuletzt plötzlich noch Bolo Yeung, können in den finalen KungFu-Fights den letzten Eindruck -und der ist ja immer der Frischeste- verstärkend anheben.
Tja..., die KungFu-Action rockt den Film noch von einer miesen Note weg..., etwas was ja für viele KungFu-Filme gilt. Story..., schwach oder so Lala..., aber die KungFu-Fights reißen die Sache raus.
Das gilt auch für "Bruce Deadly Fingers"..., kernige, sauber choreographierte KungFu-Fights..., ob einer gegen viele, oder die Duelle Hand-to-Hand.
Das Finale ist KungFu-Action-Total..., auch mit Waffen wie dem Nunchaku, was ja Präzision und vor allem viel Mut erfordert. Wie schon erwähnt..., Cheung-Liks Fightsequenz mit 2 Nunchakus ist beeindruckend..., und Bolo Yeung hat noch seinen bulligen Auftritt.
Im mehrteiligen Endkampf jagt denn ein Fight den nächsten..., und dann kommt es im Haus des Villains zum Duell.
Le vs Lieh..., und das ist denn kurz abgehandelt..., tja, und die letzten Sekunden dieses Duells und damit dieses Films..., sind "speziell" und sorgten seither unter Eastern-Fans für Diskussionen:
Wurde in der deutschen Fassung die Schere -einmal mehr..., denn viele deutsche Fassungen von Easternfilmen waren leider verstümmelt- angesetzt..., und im Original sieht "man mehr"?
Tja, auch in der mir vorliegenden, 90minütigen Fassung..., schlägt Bruce Le zu..., und dann plötzlich "The End".
Hm..., das war also scheinbar wirklich so gewollt..., und dies ist denn natürlich ein abruptes, auch irritierendes, Ende.
Okay..., wer das Duell gewonnen hat, ist trotzdem für jeden klar..., darauf kommt es an.
"Bruce Deadly Fingers" ("Bruce Lee - die Pranke des Leoparden") ist nicht der Eastern-Weisheit letzter Schluss..., und hat seine Schwächen in der Storyline sowie somit im Script.
Doch eine prominente Darsteller-Riege..., sowie kernige, abwechselungsreiche KungFu-Fights, in klassischen Techniken und agiler Körperbeherrschung dargebracht..., reißen die Sache noch raus.
Äußerst knappe 6 von 10 Punkte in meiner Bewertung..., sind sicher etwas wohlwollend.