iHaveCNit: Was geschah mit Bus 670 ? (2022) – Fernanda Valadez - MFA+
Deutscher Kinostart: 10.02.2022
gesehen am 11.02.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Harmonie – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 18:00 Uhr
Aus persönlichen gesundheitlichen Gründen konnte ich leider die aktuelle Spotlight-Sneak der Arthouse-Kinos Frankfurt besuchen. Aber unabhängig davon hätte ich den dort gebotenen Überraschungsfilm trotzdem angesehen. Der Überraschungsfilm war dort dann „Was geschah mit Bus 670 ?“ - das Regiedebüt der Regisseurin Fernanda Valadez – und somit innerhalb der aktuellen Oscarsaison ein kleiner filmischer Ausflug nach Mexiko, der sich sogar im Notenschnitt mit 2,2 vor Filmen wie „Licorice Pizza“ (2,5) und „Spencer“ (2,7) gesetzt hat. Ich hätte bei der Wertung irgendwo zwischen einer 2 und 3 gelegen und mein persönlicher Trend der Wertung ist, dass er für mich leider hinter den beiden anderen Filmen liegt.
Magdalenas Sohn Jesus hat mit einem guten Freund die Möglichkeit, über die amerikanisch-mexikanische Grenze nach Arizona zu flüchten. Das ist mittlerweile 2 Monate her und Magdalena hat von Jesus noch keine Nachricht bekommen. Als sie mit der Mutter seines Freundes Leichen identifizieren muss, wird Jesus Freund und auch seine Tasche identifiziert – von seiner eigenen Leiche keine Spur. Angetrieben vom Gedanken, dass Jesus noch lebt macht sich Magdalena auf den beschwerlichen und gefährlichen Weg im trostlosen Grenzgebiet nach ihrem Sohn zu suchen.
Ich weiß der Einstieg an dieser Stelle klingt etwas komisch, aber auf RTL läuft ja aktuell die 12. Staffel der schnittblumenverteilenden Dating-Reality-Show „Der Bachelor“ und dort befinden sich die Teilnehmer in Mexiko. Wenn der Protagonist der Staffel nun also in einer der aktuellen Folgen sagt, dass man sich das „wahre Mexiko“ ansehen möchte, dann wird sich Regisseurin Fernanda Valadez die Hände reiben und denken „Hold My Beer“. Denn ihr Film, der in Deutschland „Was geschah mit Bus 670 ?“ heißt präsentiert auch einen Teil des „wahren Mexikos“. Die Reise der von Mercedes Hernandez gespielten Magdalena ist nicht nur ein interessanter und authentischer Blick in das Leben von vielen Mexikanern, er zeigt uns auch mit welchen Lebensbedingen dort zu kämpfen ist und wie undurchsichtig, gefährlich und unbequem das alles im nahezu verlassenen Grenzgebiet sein muss. Der Film gibt uns dabei relativ wenig an die Hand, so dass wir auf nahezu immersive Weise die Reise und Suche von Magdalena miterleben können. Leider kann es ab und an passieren, dass es einen nicht ganz mitnimmt, aber die visuelle Umsetzung lässt einen diese Undurchsichtigkeit richtig gut spüren. Und das Ende ist durchaus auch sehr hart und erschütternd, so dass ich dem Film insgesamt sehr positiv gegenüberstehe und er mir trotz seines harten Themas gut gefallen hat.
„Was geschah mit Bus 670 ?“ - My First Look – 8/10 Punkte.