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Verstörendes Thriller-Kleinod aus Japan: Irgendwann gegen Mitte des letzten Jahrhunderts: Ihren Job als Busschaffnerin erledigt die junge Tomiko pflichtbewusst, aber gleichmütig. Da erfährt sie von einem Gerücht, dass unter ihren Kolleginnen umgeht: Ein Busfahrer soll mit seinen Schaffnerinnen zuerst eine Beziehung anfangen und sie dann, wenn er genug von ihnen hat, aus dem Weg räumen. Kurz darauf stirbt eine von Tomikos Freundinnen, die ebenfalls als Schaffnerin arbeitet, bei einem Busunglück. Fahrer war der geheimnisvolle Niitaka, der wenig später Tomokos neuer Busführer wird. Tomoko erfährt, dass Niitaka eine Affaire mit der Verunglückten hat und betrachtet ihn mit Misstrauen. Doch schon bald kann sie sich selbst seinem Charme nicht mehr entziehen...

In der Ruhe leigt die Kraft, dachte sich Kult-Regisseur Sogo Ishii ("Electric Dragon 80,000V") wohl bei diesem Film. Tatsächlich ist hier Minimalismus angesagt: Ishii verzichtet nicht nur auf Farbe, auch fehlt jegliche Action und der Ton ist in den Schlüsselszenen völlig stumm. Teilweise schweigen sich die Charaktere fast einen Minute regungslos an. Ishii zeigt dem Zuschauer nur das Nötigste, und dennoch lässt einen die subversive Spannung schnell nicht mehr los. Das liegt zum einen an den grobkörnigen, surrealen Schwarz-Weiß-Bildern, die an die frühen Werke David Lynchs erinnern - ein Eindruck, der durch die unwirkliche, düstere Soundkulisse noch verstärkt wird, die gerade dadurch fesselt, den Zuschauer immer wieder in der Stille hängen zu lassen. Zum anderen faszieniert die wiederkehrende Motivwahl wie der Bahnübergang als Schnittpunkt und Gefahrenzone oder der finstere Tunnel, der kein Ausweichen und keinen Weg zurück erlaubt. Hier verbeugt sich der Regisseur vor Suspense-Meister Hitchcock.

Wahrlich meisterhaft, wie Ishii mit so wenig Mitteln eine derartige Wirkung erzielt.

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