Review

Von Löwen und Menschen…06.09.2008

Ich hatte ja letzthin das Mißvergnügen, den Film „Prey“ ansehen zu müssen. Zwar ist dieser weitaus aktueller als das hier vorliegende Leinwandabenteuer, aber leider war der Film auch weitaus schlechter. Doch diesen wie jenen eint eine Prämisse: wenn man nicht selbst schon einmal in der Steppe Afrikas war und dort Löwen zu sehen bekam, wie sie denn ohne Gitter leben, dann mag die Story beider Filme langweilig sein. Man muß zudem ein Faible für Bilder des schwarzen Kontinents haben, denn der Film allein zäht sich leider hier und da und verzichtet vor allem darauf, die beiden Mörder frühzeitig ins Blickfeld zu rücken…bewegtes Gras ist nun aber leider mal weitaus weniger grausig als bleckende Löwenzähne.

Diese reißen im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert auf einer Eisenbahnbaustelle im nirgendwo Afrikas Mann um Mann. Das ist schlecht, denn die Baustelle steht unter britischem Industrieeinfluß, und nur wer als erster die Bahnverbindungen schafft, wird von den Bodenschätzen des Kontinents prosperieren. Doch einem Ingeniör ist nichts zu schwör, und so sehen wir Val Kilmer zum einen die Brücke planen und bauen lassen, zum anderen aber beherzt auf Löwenjagd gehen. Doch es gibt nicht nur einen Löwen, sondern zwei, und beide sind sehr gewitzt und überaus blutgierig…Hilfe muß her, und die kommt in Gestalt des professionellen Wildtöters Michael Douglas. Doch bis die wilden Tiere erlegt sind, müssen noch manche Menschen ins Gras beißen, indes die Brücke schlußendlich gebaut wird.

Der Film hat leider einige Längen, und wie eingangs gesagt macht er einen fatalen Fehler, denn man sieht die Löwen nicht. So wirkt die Bedrohung eher nicht greifbar, was sich erst ändert, als die beiden Raubtiere im Lazarett ein Massaker anrichten. Mir scheint auch der Hintergrund der angeblichen wahren Begebenheiten eher zweifelhaft, denn über hundert Menschen zu erlegen ohne selbst einen Kratzer abzubekommen ist mit dem Hintergrund der bereits verfügbaren Technologie schon etwas seltsam. Dennoch ist der Spannungspegel zumeist hoch, man bebildert das Treiben immer wieder mit schönen Landschaften und Tieraufnahmen, die das Herz des Afrikafreundes frohlocken lassen. Val Kilmer ist ein wenig blaß in diesem Streifen, da macht es Douglas schon besser. Ist eh ein Männerfilm, die einzige Frau darin eher eine Alibischauspielerin, auf die man hätte verzichten können. Dennoch, bei all den Kritikpunkten bleibt ein zumeist spannender, schön anzusehender Film im Gedächtnis haften, der für kommende Herbstregentage bestens geeignet ist - 8/10.

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