Review
von zeckpetzki
Von der unbedachten Tat…05.05.2021
Worum geht es?
Leigh betreibt die defizitäre Autowerkstatt ihres im Gefängnis sitzenden Mannes weiter. Ihr Sohn hilft mit, dazu noch ein Angestellter…das Umfeld heruntergekommen, kein schönes Leben. Doch eines Tages liegt ein Toter in der Werkstatt. Statt die Polizei zu rufen oder die Leiche zu verscharren, legt sie Leigh in einem Schuppen neben dem Wohnwagenpark ab, in dem der Tote sein Zuhause hat, eine kurze Notiz dazu, das sollte reichen. Tja, so ist das eben, wenn man unter Schock etwas wenig Durchdachtes tut, da kommt dann eines zum anderen, und ganz dumm dazu, wenn man einen Vater hat, der als örtlicher Sheriff arbeitet. Wir sehen also sich die Lage immer weiter verschlimmern, derweil sich die Hintergründe klären, und am Ende sind noch ein paar weitere Leute tot.
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Kurzer Film, keine schlechte Investition nach einem Arbeitstag.
Warum?
Weil das hier ein düsterer, deprimierender und dabei durchaus spannender Film ist, getragen von bis auf Herrn Patton unbekannte Darsteller. Die Story ist schlüssig, lockt den Betrachter auf falsche Fährten, erzählt dann aber schön rund, was passieren kann, wenn man eine einzige falsche Entscheidung trifft. Dann nämlich hat man sich nicht mehr im Griff, die Nerven spielen nicht mit, Details werden falsch gedeutet, vermeintlich sinnvolle Gespräche geführt, doch wenn der Mensch denkt, daß er lenkt, dann irrt er. Der Film zeigt sehr deutlich das unschöne Umfeld von Amerikas Unterschicht, immer wieder schön die Trailer Parks, in denen man auf gar keinen Fall wohnen möchte. Der Film ist durch und durch grau, beschönigt nichts, ist aber auch für den das Krawallkino gewohnten Zuseher, deutlich zu ruhig. Langsam zieht sich die Schlinge zu, Action gibt es nicht, dafür ruhige Kameraeinstellungen und eine feine Kriminalgeschichte – wer so etwas mag, ist gut bedient, 7/10.