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Der Internet-Hansel Chad Ryan, der für seine derben Pranks berüchtigt ist, will endlich die 1 Million Viewer-Marke knacken und streamt deshalb live seine Begehung eines verlassenen Hauses, in dem es schon zu so einigen nicht aufgeklärten Morden kam. Natürlich ahnt er dabei nicht, dass ein maskierter Axt-Mörder immer noch in der gruseligen Bude umgeht und ihn selbst auch bald schon auf dem Kieker hat... sehr zur Belustigung seiner Follower... Schon knappe drei Jahre vor "Deadstream" schlägt der Kurzfilm "#chadgetstheaxe" ein neues Kapitel innerhalb des Found Footage-Sujets auf, indem er relativ authentisch in der Form eines Internet-Livestreams als einziger langer Take ohne erkennbare Schnitte daherkommt, der von Chad-Darsteller Spencer Harrison Levin übrigens auch zur Gänze selbst gefilmt wurde... auf jeden Fall mal Respekt dafür! Zusätzlich will Regisseur Travis Bible aber auch noch mittels der permanent eingeblendeten Chat-Kommentare ein wenig Gesellschafts- und Medien-Kritik an den Machern wie auch den Konsumenten solcher Netz-Formate üben und halt eben dem Publikum mal wieder den Spiegel vorhalten. Das Auffinden einer Leiche on cam ist da quasi ein kurzer Logan Paul-geht-in-den-Wald-Moment und in den Nachrichten on screen zeigt sich mal wieder, wie abgestumpft wir alle schon kollektiv sind, is' klar, ne? Okay, das ist alles ja ganz nett geworden und es ist schön, dass Bible sich ein paar zusätzliche Gedanken gemacht hat, allerdings ist "#chadgetstheaxe" im Endeffekt doch längst nicht so beißend oder tiefsinnig, wie er es eigentlich sein sollte und liefert einem von der Warte aus betrachtet beileibe auch keine neuen Erkenntnisse zum Thema "Das Internet und seine Auswüchse". Der Punkt, der hier gemacht wird, ist im Grunde genommen halt derselbe, wie damals in der letzten Einstellung von Gregory Hoblits "Untraceable - Jeder Klick kann töten"... nur dass jener Streifen halt schon über zehn Jahre früher am Start gewesen ist und damals nur wenige Sekunden für eine Message gebraucht hat, die hier ohne zusätzlichen Gewinn auf 13 Minuten gestreckt wird. Dass es von "#chadgetstheaxe" mittlerweile übrigens auch eine abendfüllende Langfilm-Version gibt, verwundert einen kein Stück weit... aber ob das Ausweiten des vorliegenden Features auch so 'ne gute Idee gewesen ist, wird sich zeigen, denn eigentlich ist dieses Shortmovie ja gerade wegen seiner kurzen Laufzeit verträglicher als die üblichen "Blair Witch"-Nachzieher. Fazit: Kein Knaller, aber als kleiner Found Footage-Slasher, bei dem man sich mal keine Gedanken darum machen muss, wo das Film-Material denn nun gefunden wurde, nicht gänzlich übel.

6/10

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