Review
von Leimbacher-Mario
Ziffernfolgen
Ein Fan von Meerestierchen bekommt hat die Telefonnummer einer umwerfenden Frau auf einem Bierdeckel. Blöd nur, dass die letzten beiden Zahlen abgerissen wurden, sodass er sich durch alle möglichen Kombination telefoniert und hartnäckig bleibt, wie es viele seiner Lieblinge im Meer tagtäglich sind...
„Digits“ fasst das Verhalten von Männern auf der Suche nach ihrer „Traumfrau“ witzig zusammen. Die Hoffnung, die Beständigkeit, die Einsamkeit, die Enttäuschung, die Wut, das Wiederaufrichten. Alles dabei. Verpackt in genug Spleen und Verrücktheit, zugebunden mit ein paar süßen Überraschungen, Naivität und Abwechslung. Die Farben knallen sanft, optische Zahlenspielereien sind genug an Bord, den Protagonisten will man in den Arm nehmen und die Connection zur Unterwasserwelt ist ehrlich gesagt ziemlich clever und passend. Zudem ist die Musik liebenswert verspielt. Ich musste zwar eher schmunzeln als lachen und für mehr als diesen kurzen Snippet eignet sich das Konzept jetzt auch nicht - doch das was er will, bringt man gekonnt auf den Punkt und zu Ende. Ein Aquarium der Liebe.
Fazit: das unglaubliche Verhalten geschlechtsreifer Männer zur Paarungszeit. „Digits“ ist verspielt, süß genug (aber nie klebrig!) und nimmt einige fesche Abzweigungen. Kurzweilig und irgendwie echt - trotz Verschwurbeltheit, die ansatzweise gar an Wes Anderson erinnert. Die fischigen Details gewinnen Herzen!