„PYOTR495“ gefällt mir richtig gut. Tolles, stylisches und wichtiges Teil. Es geht um einen jungen Mann im „modernen“ Russland, dessen erotische, männliche und muskulöse Internetbekanntschaft alles andere als planmäßig abläuft...
Schwule Horrorfilme sind rar, gute dieser Gattung noch rarer. Diesen Shorty kann man allerdings mal ganz locker dazuzählen. Und er bietet sogar noch viel mehr als nur das Gay Thema, hängt sich nicht allein an diesem auf. Er streift Torture Porn- und Creature Feature-Gefilde, ist erschreckend in der Realität verwurzelt, er prangert Russlands oft unfassbare Politik in mehrerlei Beziehung an und sieht zudem noch chic aus. Die Farbgebungen haben mich in ihren Bann gezogen, die Musik erinnerte mich an einen tranceartigeren Ostblock-„Drive“ und dann wird’s obendrauf auch noch matschig, poetisch und leicht romantisch. Rollenklischees werden gekippt, Überraschungen gelingen und danach will man definitiv mehr Horror und Genre von unseren östlichen Nachbarn, der Weltmacht unter Putin, sehen. Gerne auch so kritisch und ballsy.
Fazit: mutig, monströs, malerisch - ein schwuler Horrorkurzfilm mit Eiern, Fell, Disco und Biss. Mütterchen Russland wurde selten saftiger, notwendiger auseinandergenommen!