Review

STAFFEL 1

In den drei osteuropäischen Städten Odessa, Warschau und Prag werden drei junge Frauen ermordet, die alle die gleichen Spuren brutaler Gewalt aufweisen. Die Ermittler vermuten, dass die drei Morde miteinander in Verbindung stehen. Der ukrainische Polizist Serhij Franko, die polnische Kommissarin Maria Sokołowska und der tschechische Major Viktor Seifert geraten in ein Labyrinth aus Indizien und Theorien, das sie auf eine harte Probe stellt, zumal alle drei auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen haben. Dabei haben sie es mit einem pathologischen Serienmörder zu tun, der auf internationaler Ebene operiert. Die Spur führt zu zwielichtigen Geschäftsleuten, ihren Anwälten, korrupten Politikern und Berufskillern. Aber was verbindet Odessa, Warschau und Prag?

Worin hier die Spannung besteht liegt auf der Hand. In 3 europäischen Staaten ermitteln 3 verschiedene Kommissare erst alleine – später rauft man sich zusammen, da es sich ja eindeutig um den gleichen Mörder handelt. Das ist natürlich schon etwas einzigartiges, dass ein Killer über Länder hinweg mordet und das macht auch den Reiz der Serie aus.

Wenn mein Gedächtnis nicht vollkommen daneben liegt heißt der Streifen übersetzt LUSTPRINZIP. Was dieser Titel mit dem Film zu tun hat erschließt sich mir nicht ganz, ist aber im Endeffekt nicht wichtig, denn hier geht es ja um die Story, die eben sowohl in der Ukraine, Polen und auch der Tschechei spielt (man, habe ich gut aufgepasst in Erdkunde ^^)

Wichtig sind in diesem Kontext natürlich die Hauptrollen, denn mit denen steht und fällt die Serie. Also gehen wir die mal der Reihe nach durch.

In Odessa ermittelt Sergey Strelnikov, der mir völlig unbekannt ist. Seine Rolle ist ein bisschen angelegt wie die von Carl aus der grandiosen Reihe des Dezernates Q. Der grummelige Außenseiter, der nur widerwillig mit anderen zusammenarbeitet.

Aus Polen kommt Malgorzata Buczkowska . Ich gebe zu, die musste ich googeln, denn sie kam mir zwar bekannt vor, konnte sie aber mit keinem Film in Verbindung bringen. Was auch kein Wunder ist, denn sie spielt meist in polnischen TV-Serien mit, die jetzt nicht zu meinem Standard-Programm gehören. Ihr Charakter ist als toughe Polizistin angelegt, die keinem Streit aus dem Weg geht und sowohl sehr direkt als auch scharfsinnig ist.

Aus der Tschechei stößt dann noch Karel Roden dazu. Typ: Cop kurz vor der Rente und mit sich und seinem Leben nicht wirklich zufrieden. Er hätte vieles anders machen sollen. Er ist der bei uns wohl bekannteste Darsteller und hat in Filmen wie Cat Run oder Four sons mitgespielt. Den 58-jährigen, der eigentlich deutlich jünger aussieht, hat man hier bewusst auf alt getrimmt.

Soweit zu der Besetzung.

Die Geschichte ist natürlich interessant, weil die verschiedenen Körperteile immer an verschiedenen Stellen und Ländern auftauchen. So benötigen die Polizisten eine Menge Zeit und auch Aufwand, um die Puzzleteile zusammenzusetzen.

Glücklicherweise hat man keine Untertitel eingesetzt, sondern es einfach so hingenommen, dass alle die gleiche Sprache sprechen, das ist zwar eigentlich unsinnig, erleichtert aber das Zusehen enorm.

Der Look hat absolutes Kinoformat und auch die Nebendarsteller sind sehr gut ausgewählt. Zudem gibt es einige Wendungen, die definitiv überraschend kommen.

Das einzige was ich etwas verkürzt hätte, wäre die Anzahl der Folgen gewesen. Ich denke 8 statt 10 hätten es auch getan. Einige Handlungsstränge verlaufen doch ins Leere. Andererseits könnte man natürlich auch argumentieren, dass eben genau das so beabsichtigt ist, um die Zuschauer in die Irre zu führen.

Fazit: Optisch absolut top und sehr gut besetzt ermitteln die 3 Polizisten zusammen gegen einen anscheinend ziemlich gestörten Täter. Die Idee, das alles über 3 Länder zu verteilen ist schon einzigartig. Insgesamt kann man hier als Krimifan wenig falsch machen...

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