Review

"Maverick", mit Mel Gibson und Jodie Foster in den Hauptrollen, ist eine außerordentlich unterhaltsame Western-Komödie mit einem hohen Maß an Situationskomik, gelungenen Charakteren und diversen "Schmankerl" für Filmliebhaber. Der insgesamt recht simpel gestrickte Plot, einige wenige überflüssige Szenen sowie Schwächen in der Logik des Geschehens trüben den Spaß beim Zuschauen kaum, lassen aber keine Spitzenbewertung zu.

Bret Maverick ist ein Abenteurer und Spieler, der kaum etwas ernst zu nehmen scheint und schon gar nicht um einen lockeren Spruch verlegen ist. Er schlägt sich an der Seite der schönen Annabelle Bransford mehrere Tage bis zu einem großen Pokerturnier durch und versucht dabei seinen Einsatz von 25.000 Dollar zu komplettieren und - viel wichtiger - zu verteidigen, nicht zuletzt gegen seine gerissene Gefährtin. Überhaupt ist der Film so angelegt, dass keine der Figuren vertrauenswürdig erscheint, mit Ausnahme höchstens des angesehenen Sheriffs Cooper. So wird Maverick von mehreren seiner Freunde um das ihm zustehende Geld geprellt, als er versucht seine Schulden einzutreiben. Bei der Vielzahl dieser Szenen erschien es mir gegen Mitte des Films logisch anzunehmen, die genannten Freunde wollten selbst die halbe Million einkassieren und würden deshalb Maverick das Geld vorenthalten, um zum Finale plötzlich am Pokertisch aufzutauchen. Dem ist leider nicht so. Insbesondere der Indianer Joseph (Graham Greene), für mich die beste Figur des Films, wäre eine echte Bereicherung des Höhepunktes am Pokertisch gewesen. Spieler ist er schließlich auch.

Sei's drum, Maverick landet nach vielen Gefahren und kurzweiligen Verwicklungen schließlich auf dem Raddampfer, wo das Turnier stattfindet. Dem Höhepunkt soll hier nicht vorgegriffen werden, nur zwei Punkte möchte ich ansprechen: Erstens sind die Hände der drei verbliebenen Spieler beim finalen "All-In" statistisch geradezu lächerlich - jede einzelne garantiert praktisch den Sieg -, und zweitens ist die Wandlung des angesprochenen Cooper, erst zum Hauptschurken, dann zum "Co-Schurken" und schließlich zum "Co-Helden" absolut unsinnig. Man kann darüber hinwegsehen, bietet dieser Umstand doch Gelegenheit zum besten einer Reihe von "Running Gags" ("Immer zitierst du mich falsch..."), aber im Rückblick macht ein guter Teil des Geschehenen nun keinen Sinn mehr.

Negativ zu erwähnen sind ferner ein oder zwei schwache Szenen, vor allem die mit der Gruppe religiöser, weiblicher Aussiedler, sowie ein paar Gags, die nicht zünden, wie das Vertauschen der Vornamen Bret und Burt durch Annabelle. Die gelungenen Witze sind aber bei weitem in der Überzahl.

Für einen gelungenen Filmabend ohne allzu große intellektuelle Hürden ist "Maverick" somit genau das Richtige!

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