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Fader Trashkrimi, der die bisherigen Qualitäten des Altmeisters Jean Rollin leider schmerzlich vermissen lässt. Es geht um biologische Kampfstoffe, asiatische Prostituierte und Geheimagenten - aber irgendwie um überhaupt gar nichts in diesem uninspirierten Billigkrimi, der zumindest noch ein wenig Charme des französischen Pornokinos der Achtzigerjahre versprüht.

Doch statt weiblicher Vampire, Schlösser und viel Gothic gibt es nur einen Blick in die schäbigen Hinterzimmer von Paris. Eine kurze Verfolgungsjagd über einen alten Güterbahnhof ist genauso wenig erquicklich wie die endlosen Dialogpassagen; der Spannungsgrad unterbietet das Niveau eines jeden TV-Krimis. Zwischendrin nimmt sich der Film abrupt eine 20-minütige Auszeit, nudelt eine Stripszene nach der anderen ab, um das Ganze beim Schlammcatchen ausklingen zu lassen. Ein Typ im Fu Man Chu-Kostüm taucht als Bordellbesitzer auf und man wähnt zumindest noch ein kleines Quäntchen Trash in diesem Heuler, der trotz magerer Handlung nie so richtig von der Stelle kommt.

Letztendlich durchlebt der Zuschauer höchst enttäuschende 85 Minuten, die das niedrige Niveau vom banalen Auftakt bis zum bitteren Ende allerdings konstant durchhalten. Eine Auspeitschszene ganz am Schluss bringt das gute alte Sleaze-Feeling nur sehr kurzfristig zurück, das brisante Menschhändler-Thema wurde viel zu oberflächlich abgehandelt. Hauptdarstellerin "Yoko" hatte Mitte der Achtziger eine kurzlebige Porno-Karriere, im sonst so bekömmlichen Oeuvre des Herrn Rollin ist dieser Schnellschuss nicht mal eine Randnotiz wert.

2 von 10 Punkten.


 


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