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Auf einer Fähre lernt der attraktive 16jährige Thomas (Gilles Guillain) die spröde Alice (Sarah Pratt) kennen. Neugierig versucht der Franzose, die Zuneigung der unterkühlten Engländerin zu erobern…

Die auf sexuelle Ausnahmesituationen abonnierte Regisseurin Catherine Breillat wirft einen abgeklärten Blick auf zwei einsame Seelen, die sich in ihrer Gegensätzlichkeit anziehen: Sehr gezielt lässt die von Männern enttäuschte Alice den sinnlichen Jungspund Thomas an ihrer Kruste der Verbitterung nagen und sehr bereitwillig wendet der Bursche seinen ganzen Charme auf, um den Fehlschlägen seiner Reisepartnerin eine sensible Erfahrung entgegensetzen zu können. Dabei unterstreicht Breillat, dass längst nicht mehr nur Männer Sex als Machtinstrument missbrauchen. Ihre Inszenierung entlockt den beiden Darstellern durchaus sehenswerte Leistungen und kann mit fein beobachteten Details aufwarten, bleibt dabei aber übermäßig geschwätzig, kopflastig und kaltschnäuzig, wie eine absichtlich gleichmütige Versuchsanordnung, die vielleicht insgeheim darauf hofft, vom Zuschauer in ähnlicher Weise erweckt zu werden wie Alice von Thomas.

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