Review

Wollknäuel mit Schattenseiten 


Jede Beziehung, jede Liebe, jede Begegnung hinterlässt Spuren, 
egal wie viel weiter man dreht die persönlichen Uhren. 

Dieser BAFTA-ausgezeichnete Kurzfilm verdeutlicht das anhand von Wolle und Fäden, 
denn verwirrt werden sowohl Liebe wie Schäden. 

Bunte Wolle, weiche Rolle, quirlige Bälle, 
wir nehmen in uns auf, die Schattenseiten sowie auch das Helle. 

Zu verkeilt und miteinander verbunden sind Schicksale und Welt, 
selbst wenn man hat eine Einzelrundfahrt bestellt. 

Zudem gibt diese Fädenshow noch ein cleveres Statement zum Thema Depression, 
was für ein Kunstwerk und der unfassbaren Stop Motion-Arbeit Lohn.
 
Was tun, wenn der Partner versinkt in schlechten Gedanken, 
wenn sich auf einmal nur noch schwarze Fäden um ihn ranken. 

Wieviel nimmt man auf sich, wohin mit den Narben, 
was ist, wenn vergessen werden, unser toller Welt schöne Farben?!

Wichtige Themen, hübsche, kreative Umsetzung, starke Idee,
da muss man aufpassen, dass man hier nicht lobt über'n Klee. 

Wenn Stricken auf Kunst und Kunst trifft auf Gefühle, 
ich hoffentlich nicht zu sehr in der Klischeekiste wühle. 

„A Love Story“ klingt generisch und schon oft geseh'n, 
doch selten konnte ein Kurzfilm wohl besser dem Zahn der Zeit widersteh'n. 

Fazit: wenn man in dem Wollwirrwarr einen Sinn für sich entdeckt und eine emotionale, persönliche Verbindung zu den zwei „Gesichtern“ aufbauen kann - was sicher nicht jedem gelingen wird! - dann ist das eine unfassbar andersartige, spezielle Liebes-, Krankheits- und Trennungsgeschichte, die noch lange bei einem bleiben kann. Faszinierend und fein. 

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