Nach einem 15-jährigen Aufenthalt in der Psychiatrie kehrt Marina zurück in ihre Heimatstadt. Als Kind erstach sie für die düstere Legende Mercy Black eine Klassenkameradin und wurde daraufhin landesweit bekannt. Nun wohnt sie wieder bei ihrer Schwester, in der Hoffnung ihre Vergangenheit vergessen zu können. Doch Mercy Black ist zurück und heftet sich diesmal an ihren Neffen Bryce…
Ja ja die bösen Legenden, die dann doch keine sind. So ganz richtig ist der Pressetext auch nicht, denn Marina erstach niemanden, denn das Mädchen überlebte bei einem Ritual, welches sie mit einer dritten Person durchführte.
In der A-Note macht der Streifen alles richtig. Die Geschichte ist zwar nicht besonders originell, aber heutzutage ist es gerade im Horrorbereich auch nicht einfach, etwas neues zu erfinden, dafür wurde alles schon abgearbeitet.
Hervorragende Arbeit liefert hier der Kameramann, der mit geschickten Schwenks Spannung verbreitet, ohne dass jetzt zwingend etwas passiert. Insbesondere wenn er die Treppe hinauf filmt, ist schon ziemlich auffällig, dass er Hitchcocks Psycho, mehr als einmal gesehen hat, denn er orientiert sich da sehr klar an diesem.
MERCY BLACK ist ein subtiler Vertreter seines Genres. Hier wird nicht mit Äxten, Macheten oder sonstigem Material gewütet - die Spannung kommt einzig alleine durch Musik, Kamera und durchweg ordentlichen Schauspielern auf, wobei mir besonders der kleine Junge hervorragend gefallen hat.
Die Wende gegen Schluss des Films kommt für mich absolut unerwartet und sammelt so gleich einen Pluspunkt, denn es gibt kaum Streifen, die es schaffen mich noch zu überraschen. Wenn man aber dann mal genauer nachdenkt ist das ganze gar nicht so abwegig und durchaus logisch.
Super ist das konsequente Ende, hier wird in der letzten Szene wirklich der Zuschauer völlig vor den Kopf gestoßen und das ist wahrscheinlich auch der Grund wieso er nicht bei einem Major gelandet ist, denn sonst ist alles sehr gut. Besonders die Synchronisation fällt positiv aus. Aber es gibt eben kein Happy-End und das mag man in Hollywood gar nicht.
Zwar nichts überragend Neues, wissen insbesondere die Darsteller und das wirklich völlig überraschende Ende hier zu überzeugen, Für Freunde des subtilen Horrors geeignet.