Bronx 1990: Hier herrscht das Chaos. Im Kampf um die Vorherrschaft auf den Strassen gibt es kein Erbarmen. Dem Stadtgouvaneur ist das gesetzlose Treiben schon lange ein Dorn im Auge. Aus gutem Grund: Er ist Teilhaber einer Baufirma, die in der Bronx ein modernes Geschäftsviertel plant. Doch dafür müssen zunächst fast alle alten Gebäude abgerissen werden. Das ruft die Riffs auf den Plan. Sie wollen mit aller Macht verhindern, dass die Bronx zum Freizeitzentrum der Reichen wird, und erklären dem Baukonzern und der Stadt den Kampf.
Mit dieser Fortsetzung schlägt Enzo G. Castellari die gleiche Richtung ein, die er schon in "The Riffs - Die Gewalt sind wir" vorgegeben hat. Im Prinzip wurden lediglich einige Figuren die in Teil 1 ihr Leben verloren haben durch neue ersetzt, doch ansonsten handelt es sich fast um die gleiche Geschichte, die sich mit diversen kleinen Änderungen wiederholt. Dieses Mal soll die gesamte Bronx abgerissen werden, um der Stadt New York ein luxuriöseres Gesicht zu verpassen, wobei auf die Bewohner des heruntergekommenen Stadtteils keinerlei Rücksicht genommen wird. Offiziell werden die Menschen umgesiedelt und dieser Begriff hatte schon zu Zeiten der Nazis in Deutschland einen mehr als faden Beigeschmack. Auch hier wird vielmehr mit Flammenwerfern gearbeitet als das man ernsthaft versuchen würde, den Bewohnern eine neue Heimat zukommen zu lassen. Das ruft dann unweigerlich die Verbliebenen der ehemals starken Gangs auf den Plan, die durch die Entführung des Präsidenten der Manhattan Cooperation ein Umdenken erzwingen wollen.
Das die skrupellosen Geschäftemacher sich aber nicht einschüchtern lassen sondern zu ihren ganz eigenen Mitteln greifen um die Situation zu bereinigen, müssen die zahlenmäßig stark unterlegenen Rebellen sehr bald feststellen. Die ungleiche Jagd in den unterirdischen Katakomben der baufälligen Bronx gestaltet sich dabei äußerst tempo-und actionreich, es wird geballert was das Zeug hält und unzählige Explosionen werten das stattfindende Spektakel noch zusätzlich auf. Einige Szenen entbehren dabei nicht einer gewissen und unfreiwilligen Komik, denn es ist schon amüsant anzuschauen, wenn eine Handgranate eine weitaus größere Wirkung erzielt als eine Panzerfaust. Doch sind es insbesondere diese nicht ganz logisch erscheinenden Momentaufnahmen, die diesem Film seinen ganz eigenen Charme verleihen, dem man sich beim besten Willen nicht entziehen kann.
So ist es auch einmal mehr Mark Gregory, der irgendwie steif und gekünstelt agiert, dem Geschehen aber dadurch seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückt. Die imaginären Rasierklingen in den Achselhöhlen lassen immer wieder den Eindruck entstehen, das der gute Mann vor Kraft kaum noch gehen kann. In seinen Kampfeinsätzen stellt er sich dann aber eher stoffelig an und kann sich nur mit viel Glück aus brenzligen Situationen befreien. Ganz generell ist beim dargebrachten Schauspiel eine gewisse Theatralik schwerlich zu übersehen, was jedoch im Gegensatz zu anderen Filmen keinesfalls eine negative Kritik darstellt. Es sind doch in der Hauptsache die vielen kleinen Unzulänglichkeiten, die diesen Teil wie auch den Vorgänger bei den Fans so dermaßen beliebt machen. Für einen verhältnismäßige billigen B-Movie beinhaltet nämlich auch "The Riffs II - Flucht aus der Bronx diese einzigartig unterhaltsame Mischung aus Action, ein Wenig SCI/FI und Endzeitfilm, die man sich immer wieder sehr gut anschauen kann.
Zwar muss man hier leider auf Vic Morrow verzichten, doch mit Henry Silva hat man einen erstklassigen Ersatz für die Rolle des unsympathischen Bösewichtes gefunden, eine Rolle die der tolle Schauspieler ja schon oft genug gespielt hat. Und so gibt es einmal mehr einen harten und verzweifelten Kampf für Trash und seine Mitstreiter, der etliche Menschenleben fordert und dem Zuschauer ein wahres Action-Feuerwerk offenbart, an dem man seine helle Freude hat.
Fazit:
Meiner persönlichen Meinung nach steht dieser zweite Teil seinem Vorgänger in nichts nach und bietet einmal mehr herrlich trashiges Genrekino aus Italien, das ganzzeitig erstklassige-und extrem kurzweilige Unterhaltung bietet. Viele kleine Mankos die man in anderen Werken wohl eher negativ beurteilen würde, verleihen diesem Film ungeahnte Stärken und lassen den Betrachter in Verzückung geraten.
8/10<!-- google_ad_section_end -->