Die obskure Mischung aus Horror und Porno hat in den Bahnhofsvierteln der 80er offenbar einigermaßen funktioniert, weshalb vorliegender Streifen auch gleich ein Remake darstellt.
„Malabimba“ hieß das Original von 1979, bei dem ein gewisser Andrea Bianchi Regie führte. Drei Jahre später werkelte Mario Bianchi, welcher unter fast so vielen Pseudonymen arbeitete, wie vorliegendes Machwerk Alternativtitel vorzuweisen hat, wie etwa: „Dr. Porno und sein Satanszombie“.
Irgendwo in Italien, zu irgendeiner Zeit in einem Schloss auf einer Anhöhe: Maria (Marina Hedman) stirbt, doch kurz darauf beschwört der Schlossidiot ihren Geist, welcher kurz darauf in den Körper der hinterbliebenen Tochter Miria fährt und einen Rundumschlag Rache ausführt…
Schön reißerische Aufmachung eines Exploitationers, bei dem weder ein übereifriger Gynäkologe, noch der Antichrist himself mitmischen. Das Übersinnliche besteht darin, dass sich in einer Szene eine Mumie erhebt, was gut aussieht, weil die Bandagen halten.
Ansonsten ist das Geschehen überwiegend lahm aufgezogen, lediglich die Außenansicht des Anwesens und kurze Ausflüge in die Krypta schüren leicht atmosphärische Momente.
Das Figurengefüge bleibt derweil übersichtlich, da neben der Verstorbenen und ihrer Tochter nur noch ein tyrannischer Hausherr auf Heroin, ein stummer Bruder im Rolli (eine Art Italo-Klaus-Kinski), eine Nonne (Mariangela Giordano) und ein Arzt mitmischen. Und natürlich der Schlossidiot, der beim Ritual so tut, als würde er einer Henne den Hals durchbeißen. Nachdem das Federvieh eine Sekunde danach hinter ihm liegt, ist die zuvor verschmierte Schnüss auffallend sauber, war wohl lecker.
Was an Grusel und Horror fehlt, sollte wohl durch die schmierige Komponente wett gemacht werden, was allenfalls bei der angedeuteten Masturbation der Nonne funktioniert. Einmal weil die Dame nett aussieht und zweimal, weil die Kamera nicht völlig aus dem Fokus gerät. Dies geschieht in vielen anderen Szenen mehrfach und es entsteht der Eindruck, als könne sich der Kameramann nicht zwischen draufhalten und mitmachen entscheiden. Kleine Ausnahme: Der nach oben gerichtete Blickwinkel von der Fußleiste am Rolli, wonach der arme Teufel sprichwörtlich in „Abschiebehaft“ landet.
Doch zurück zum Erotikfilm ohne Satan. Es gibt nackt Haut und es gibt auch Hardcore.
Der erste Blowjob dauert fünf Minuten, was locker für eine Zigarettenpause vor der Tür reicht, weil's schlichtweg uninspiriert gefilmt und geschnitten ist. Zehn Minuten später gibt es noch mal einen mit anschließendem expliziten Dönern, doch auch das toucht nicht, zumal der Einsatz von Body Doubles mehr als offensichtlich ist und die dazugehörige Leistung der Mimen im Bereich der frisch eingerenkten Unterkiefer anzusiedeln ist, wenn die Kamera nicht gerade Fulci-like ein paar Äuglein in Nahaufnahme einfängt.
Immerhin stammen die mitwirkenden Damen nicht aus dem Silikontal, das volle Gestrüpp war halt so Brauch.
Für ein „Orgasmo di Satana“ geht es auffallend gemächlich zu, denn unterm Strich erhält man mehr Eifersuchtsdrama denn Erotik oder gar Horror. Der Score, obgleich mit einem leicht penetrant anmutendem Orgelstück als Hauptthema versehen, geht insgesamt in Ordnung und von den Darstellern schlägt sich Mariangela Giordano als Nonne noch ganz ordentlich.
Was bleibt, sind eine blutende Kopfwunde aus der Distanz und viel nackte Haut um Nichts.
Denn es macht ja Sinn, sich seinen weißen Bademantel auszuziehen, um danach in einen weißen Bademantel zu schlüpfen…
Knapp
4 von 10