Review

iHaveCNit: Undine (2020)
08.07.2020

Es war nach der langen kinofreien Phase mal wieder Zeit für deutsches Kino und da kam mir „Undine“ von Christian Petzold gerade richtig. Wie auch bei seinem vorigen Film „Transit“ arbeitet er hier wieder mit Paula Beer und Franz Rogowski zusammen. Basierend auf der mythologischen Sage von Undine, an der sich auch Hans Christian Andersen für „Die kleine Meerjungfrau“ bedient hat und auch von Disney für „Arielle“ Verwendung fand, erschafft Christian Petzold ein sehr kompaktes, effektives und reduziertes Liebesdrama.

Undine ist Kunsthistorikerin und gibt in Berlin Vorträge zur Berliner Architekturgeschichte. Ihre Liebe zu Johannes geht in die Brüche, weil er sich von ihr trennt. Gemäß ihrem Schicksal muss sie dafür sorgen, dass er aus dem Leben scheidet, ehe sie vom Antlitz der Welt verbannt wird. Doch durch Zufall kreuzen sich ihre Wege mit Christoph, einem Industrietaucher und es entsteht eine relativ schnelle und intensive Liebesbeziehung der Beiden. Doch kann Undine ihrem Schicksal entfliehen ?

Mit seinen 90 Minuten ist der Film schon recht kurz und der gesamte Ablauf der Geschichte fokussiert sich auf sehr wenige Momente, in denen vor allen das Schauspiel von Paula Beer und Franz Rogowski in den Hauptrollen mit sehr dezenten aber nicht minder intensiven Nuancen die Beziehung und die Chemie von Undine und Christoph mit Leben füllen. In den Nebenrollen glänzen darüber hinaus auch Jakob Matschenz und Maryam Zaree. Durchaus lässt sich in gezielten Momenten auch eine gewisse Symbolik aus dem Film herauslesen, aber der Film gibt einem relativ wenig an die Hand. Ganz untypisch für einen Film, der auch in der Hauptstadt Berlin spielt wirkt die Atmosphäre sehr intim und steril, das wird vor allem auch bei Kameraeinstellungen mit Fokus auf Architekturmodelle in einem Museum sehr gut klar. Demgegenüber bietet der Film auch an manchen Stellen sehr schöne Unterwasserszenen. Insgesamt macht der Film aus seiner sehr effektiven und minimalistischen Grundlage einen ebenso sehr effektiven und minimalistischen Film, der durchaus seinen Zauber entwickeln kann.

„Undine“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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