Review

Der Polizist King [ Sammo Hung ] hat vor 15 Jahren den Dienst quittiert, da er mit normalen Mitteln den Verbrechern nicht zu Leibe rücken konnte. Angetrieben von Rache und Wut auf das System hat er im Laufe der Zeit vier Waisenkinder [ Ken Wong, David Lee, Monica Lo und Tong Ka Fai ] adoptiert und auf einem abgelegenen Eiland in Thailand zu Killern herangezogen. Als er sie für fähig genug hält, schickt er sie zusammen mit der Anführerin Fanny [ Nadia Chan ] nach HK, um dort die Gangsterbosse Cannon [ William Ho ] und Jack [ Simon Loui ] auszuschalten...

Dies läuft allerdings nicht ganz nach Plan; genauso wie der Film letztens Endes sicherlich nicht so verhunzt aussehen sollte wie das fertige Ergebnis.
Die Geschichte selber hat einiges an Potential, was aber nicht oder nur unzureichend erkannt wurde und in weitaus besseren Filmen bereits gelungener zum Tragen kam. Im Grunde genommen ist das Handlungsschema von einigen schussbereiten Fremdlingen in der Großstadt ja nicht neu; präsentiert zum Beispiel Long Arm of the Law eine ganz ähnliche Struktur. Hierbei handelt es sich nur um noch mehr abgeschottete Männer, die die letzten Jahre ausser ihrem Ziehvater sowie ständigem Training so rein gar nichts von der Welt mitbekommen haben und sich deswegen auch wie die ersten Menschen anstellen. Da wird anfangs noch herumgetollt wie junge Hunde und alle möglichen, für sie neuen Dinge wie Springbrunnen, Rolltreppen, Flugzeuge mit ganz grossen Augen bestaunt; dass man sich fast in Hilfe - Buschmann entlaufen! oder The Gods Must Be Funny in China wähnt, nur N!xau fehlt im Cast.
Dabei bekommen die schwachen Darsteller nie auch nur annähernd so was wie Sympathie erzeugt, was neben der ungewohnten und schnell nervenden Kindischkeit auch sehr an der deutschen Pornosynchro liegen mag, die partout keinen normalen Ton trifft.

Irgendwann steht dann der erste Auftrag an, der zwar erfolgreich erfüllt wird, aber für den objektiven Betrachter wahrlich nicht optimal herüberkam. Vor allem wird sich nur sehr zögerlich vom Tatort entfernt, und wie bestellt und nicht abgeholt rumgestanden. Ein Manko, dass sich beim zweiten Hit schon mehr als deutlich bemerkbar macht, und wodurch dann auch schnell 6 Polizisten und 2 Kriminalbeamte ihr Leben verlieren.
King hat sie zwischen Tigerjagen und Schiesstraining nämlich auch nicht über Gut und Böse aufgeklärt. Sie wissen nicht, was Gesetz ist; sondern nur dass man anderes Leben opfern muss, wenn man selber überleben will. Und abseits dessen sind sie von der Undurchschaubarkeit und Unbegreifbarkeit der Welt draussen schlichtweg überfordert.

Nun gejagt von den Gangstern und der Polizei und ihrer Führerin durch einen Zufall verlustig gegangen, streunen die Killer ziel- und orientierungslos durch den Moloch HK, bis sie von einer Disco angelockt werden: "Seht mal, die vielen Lichter!" "Disco. Kann man das essen?"
Auch dort geht das Töten weiter, so dass man angesichts des Pendels zwischen unfreiwilligem Humor und offen ausgespielter Gewalt öfters nicht weiss, ob man sich jetzt in einer schwarzen Komödie befindet, oder gar in einer Groteske. Dafür würde die Darstellung der Wahrnehmung einer verzerrten und entstellten Gesellschaft sprechen; allerdings wird hier nur wenig erkennbares und schon gar nicht aussagekräftiges erzählt und damit auch keine intellektuelle Form gegossen. Ideen und Eindrücken und Ansprüche sind blass; es ist halt nur ein aufgrund des Unvermögens absurder Film.

Darüber hinaus hat Co - Autor und Regisseur Nam Yin dann auch noch das Actionelement vernachlässigt, wobei man schon froh ist, dass - wenn mal was passiert -, keine Gefangenen gemacht werden. Political Correctness steht hier mal nicht an der Tagesordnung; es rafft propagierte Sympathiefiguren ebenso hinweg wie Gesetzeshüter und sogar ein kleines Kind. Action Director Ridley Tsui nutzt dafür bevorzugt Shootouts, die soweit nicht besonders aussehen, aber zumindest mit genug Blutpäckchen arbeiten. Martial Arts fällt bis auf einige Kicks von Zugnilpferd Sammo Hung am Anfang und Ende gänzlich flach und kann man dort auch vernachlässigen.

Retten kann dann allein, dass aufgrund der kompletten Nichtnachvollziehbarkeit der Aktionen und des auch förderlich begrenzten Erzählrahmens der Film nicht ganz langweilig ist; und sich die Atmosphäre irgendwo zwischen „schön schmierig“ und „low budget“ einigt.
Dem B – Action Fan freut es deswegen vielleicht noch; Hung – Anhänger schauen allerdings komplett in die Röhre.

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