Mal wieder eine Neuverfilmung…30.07.2020
Das Thema des unsichtbaren Wissenschaftlers wurde 1933 erstmals verfilmt, und seitdem haben sich die technischen Effekte des Unsichtbarwerdens deutlich verbessert. Hier nun die aktuellste Version vom Gruselspezi Whannell, der sich aber mehr für die weibliche Hauptfigur interessiert denn für ausgefallene F/X. Statt auf diese setzt die Regie eher auf ruhige Bilder von leeren Räumen statt auf scheinbar schwerelose Gegenstände, um beim Betrachter ein gewisses Unwohlsein zu erzeugen. Das funktioniert, kombiniert mit Soundeffekten, erstaunlich gut und zeigt, daß man kein Effektgewitter braucht, um Spannung zu erzeugen.
Dienlich dabei ist auch die Hauptdarstellerin, die den irren Blick schon in der Serie Handmaid`s Tale kultiviert hat. Frau Moss sehen wir nun hier in der Rolle einer von ihrem Lebensgefährten drangsalierten und kontrollierten Frau, der die Flucht von ihrem Peiniger gelingt. Dieser begeht kurz darauf Selbstmord – und die Frau sollte ihren Frieden gefunden haben, erbst sie doch auch einen netten Betrag. Doch bald darauf häufen sich die Hinweise, daß der Mann nicht tot ist, sondern sich vielmehr unsichtbar machen kann. Niemand glaubt der zusehends verzweifelt und verwirrt wirkenden Frau, bis schließlich ein Mord geschieht – und die Dame tut, was sie tun muß, um ihren Seelenfrieden zu finden.
Wie so oft gibt es auch hier einen Hauptkritikpunkt: der Film ist deutlich zu lang. Statt es bei einer finalen Konfrontation zu belassen, setzt man ein recht unnötiges und auch die bisherigen Ereignisse auf den Kopf stellendes Ende drauf, welches dem bis dahin gelungenen Film überhaupt nicht gut tut. Es scheint fast so, als wäre man mit dem Ende des Films nicht zufrieden gewesen und habe dann einfach eine andere Version des Finales drangeklebt, um dem Zuseher weitere Action bieten zu können. Völlig überflüssig und ermüdend, zudem auch storyseitig unrund und nicht stimmig. Schade, denn bis dahin sehen wir ruhigen Grusel, der vor allem durch die zusehends wahnsinniger wirkende Hauptdarstellerin transportiert wird denn durch F/X. In der Tat wirkt der unsichtbar machende Anzug eher läppisch, da ist es gar nicht schlimm, daß man ihn erst gen Ende zu Gesicht bekommt - 7/10.