Mit einiger B-Prominenz ist „Digital Man“ ziemlich gut besetzt, doch leider enttäuscht das Endergebnis.
Titelgebender Digital Man (Matthias Hues) ist die neueste Waffe der Regierung im Kampf gegen Terroristen, doch noch in der Entwicklungsphase. Als jedoch einige Terroristen die Abschusscodes von Nuklearwaffen in ihre Hände bringen, veranlasst der junge Captain West (Adam Baldwin) den Einsatz des Digital Man und der räumt tatsächlich ziemlich fix mit der Bande terroristischer Radaubrüder auf, womit man den obligatorischen Actionappetizer abgehakt hätte und der Digital Man sich mitsamt den Codes zur Abholung bereitmacht.
Doch leider arbeiteten die Terroristen für einen Verschwörer auf Behördenseite, welcher das Rettungsshuttle zum Absturz bringt und behauptet der Digital Man sei außer Kontrolle. Man schickt eine Spezialeinheit los, die sich nun im Kampf gegen die gefährlichste aller Kampfmaschinen beweisen muss...
Auf geht dann das bunte Geballer in der Absturzzone, die irgendwo auf einem Wüstenplaneten liegt, dessen Bewohner sich irgendwo zwischen klassischem Cowboy und modernem Redneck bewegen. Diese Truppe wenig intelligenter Kaffbewohner sägt bereits nach wenigen Minuten gewaltig an des Zuschauers Nerven mit kindischem Verhalten und dummen Sprüchen en masse. Besonders schlimm sind Billy (Don Swayze) und seine Frau, die leider trotz akuter Blödheit diverse Gefahrensituationen überleben und der Spezialeinheit immer so in den Weg stolpern, dass sie den Digital Man nicht erledigen können.
Doch trotz dieses künstlichen In-die-Länge-Ziehens ist der Verlauf der Geschichte komplett vorhersehbar, am Ende haben genau die Mitglieder der Spezialeinheit überlebt, von denen man es erwartet, während als Fieselige die Radieschen von unten beguckt. Bei der Verräterstory kann „Digital Man“ zwar gelegentlich noch überraschen, aber andrerseits plätschert die Geschichte nur nebenher zum wenig aufregenden Kampf Spezialeinheit contra Digital Man daher und gewinnt daher auch nur wenige Blumentöpfe für Spannungssteigerung. Komplett sinnfrei auch die Umstände der Rettung der Helden im Finale, das aber ist so dämlich, dass man schon wieder drüber schmunzeln kann.
Nur mäßig berauschend sind auch die Feuergefechte zwischen Digital Man und seinen Widersachern. Wie es sich für eine gute Kampfmaschine gehört, ist der Digital Man kaum zerstörbar, aber trotzdem verballert man sämtliche Munition auf ihn (und wenn die Megawumme leer ist, rennt man nicht davon, sondern versucht es mit der Minipistole weiter). Zudem besitzt der Digital Man noch ungefähr die Reaktionszeit eines Bären im Winterschlaf sowie dessen Beweglichkeit, die anderen sich auch nicht wesentlich agiler, sodass die Ballereien ziemlich statisch und wenig aufregend ausfallen. Immerhin geht es einiges spektakulär in die Luft und der Munitionsverbrauch ist nicht ohne, doch spektakulärer könnte die Action schon sein. Weniger überzeugend sind die mäßigen PC-Effekte, die hier zur Animation von Raumfähren usw. verwendet wird.
Prominent besetzt ist „Digital Man“ ja, doch viele Darsteller kommen kaum zum Zuge. Adam Baldwins Rolle ist sehr klein, Matthias Hues darf als Robokrieger kaum eine Mine verziehen. Ed Lauter als Chef vom Stützpunkt sowie Paul Gleason nächstniedrigerer Rang hingegen machen eine gute Figur, während Clint Howard hier sang- und klanglos nach rund 3 Minuten Screentime weggeballert wird. Don Swayze macht seine nervige Rolle noch schlimmer, während die Darsteller der Spezialeinheit immerhin solide Performances aufs Parkett legen.
Teilweise sieht „Digital Man“ ja echt schick aus und die Action unterhält stellenweise recht gut, doch etwas aufregendere Feuergefechte, ein besserer Plot und vor allem weniger nervender Humor wäre hier von Nöten gewesen, um das Ergebnis besser als unteren Durchschnitt zu machen.