Einige Mitglieder des privaten Sicherheits-Dienstes "Vanguard" vereiteln in London die Entführung des Geschäftsmanns Qin durch die Handlanger der Terror-Organisation "Arctic Wolves". Qin engagiert darauf hin "Vanguard"-Chef Tang Huating und sein Team, um seine Tochter Fareeda, die momentan als Tierschützerin in Afrika aktiv ist, in Sicherheit zu bringen, bevor diese ebenfalls in die Hände der Terroristen fällt und als Druckmittel benutzt werden kann, um das Versteck mehrerer hundert Millionen Dollar aus ihm herauszupressen, die dem Vater von Omar, dem Kopf der "Arctic Wolves", abgeluchst wurden... Lang, lang ist es her, dass Jackie Chan im Verbund mit Regisseur Stanley Tong in den 90ern mit Streifen wie "Police Story 3: Supercop", "Rumble in the Bronx" und "First Strike: Erstschlag" um die Ecke kam, die zwar damals schon nicht zu den absoluten Highlights seines Schaffens zählten, aber immerhin ein zufriedenstellendes Maß an memorabler, handgemachter Action intus hatten und demnach als solides Krawall-Videofutter durchgingen. Stellt man dem das aktuelle Chan-Vehikel "Vanguard - Elite Special Force" zum Vergleich gegenüber, weiß man eigentlich nicht, worüber man sich mehr ärgern soll: Dass die Chose als eine Art asiatische "G.I. Joe"-Variante nach der Manier Hollywood'scher Möchtegern-Blockbuster vornehmlich als ebenso sterile wie seelenlose CGI-Orgie daherkommt (sogar die mies gerenderten Löwen und Hyänen aus "Kung Fu Yoga" haben hier wieder einen Auftritt, an denen muss Stanley Tong echt 'nen Narren gefressen haben), oder die vor Pathos triefende Art und Weise, auf die hier permanent die chinesische Volksseele gebauchpinselt wird. Da fehlt wirklich nicht mehr viel zum reinen Propaganda-Kino. Schade eigentlich, denn die Fights sind an sich nicht übel choreographiert und in zwei, drei kurzen Momenten blitzt sogar das augenzwinkernde Genie auf, das Chans beste Filme aus den 70ern und 80ern zu echten Klassikern geadelt hat. Fazit: it's somewhat watchable. Nun ja. Jackie Chan selbst ist übrigens mit Mitte 60, knapp vor 70, irgendwas um den Dreh, immer noch in herausragend guter Form, und sollte sich darum nun mal ernsthaft Gedanken machen, ob es nicht allmählich an der Zeit ist, den Hut an den Nagel zu hängen und mit Würde von der Bühne zu gehen. Mir persönlich hätte ja "Chinese Zodiac" oder sogar "The Foreigner" als tatsächlich "finaler" Action-Streifen wesentlich mehr behagt als sowas wie das hier...
5/10