1990: In der New Yorker Bronx kämpfen brutale Straßengangs um die Vorherrschaft über das Gebiet. In diese unwirtliche Gegend flüchtet sich die junge Ann (Stefania Girolami Goodwin), Tochter eines reichen Industriellen aus Manhattan und wird von „Trash" (Marc Gregory), dem Anführer der „Riffs" aufgenommen. Dem Vater gefällt die plötzliche Abwendung seiner Tochter gar nicht und er hetzt der Bande den ortskundigen Auftragskiller „Hammer" (Vic Morrow) auf den Hals. Dieser löst durch seine Taten einen Kleinkrieg zwischen den Rockerbanden aus und die Bronx versinkt im totalen Chaos...
Der vom italienischen Vielfilmer Enzo G. Castellari abgedrehte „The Riffs - Die Gewalt sind wir" ist ein realtiv bekannter Vertreter einer unglaublichen Flut von billigen (Endzeit-)Actionfilmen, die Anfang der 80er Jahre auf das zahlungswillige Publikum losgelassen wurden. Trotz Castellaris gewohnt routinierter Inszenierung krankt der Film vor allem an zwei Dingen: Dem Drehbuch und den Hauptdarstellern.
Das Script ist nämlich alles andere als weltbewegend oder innovativ, nein, es lässt sich durchaus als stupide bezeichnen und bietet bei weitem nicht genug Stoff um die etwa 90 Minuten Laufzeit annehmbar zu füllen - der Film besitzt gerade in der Mitte viel Leerlauf, wobei das brutale Ende etwas überstürzt wirkt. Die oftmals stereotypen Charaktere und die teils aufdringliche Verherrlichung des Rockeralltages tragen auch nicht gerade dazu bei, den miesen Eindruck zu verbessern, den die hanebüchene Story hinterlässt.
Kommen wir zu Kritikpunkt Nummer Zwei, den Schauspielleistungen: Die sind, jedenfalls bei Mark Gregory und Stefania Girolami Goodwin, überhaupt nicht vorhanden. Gregory, mit Pudelfrisur, entblöstem Oberkörper und ultraengen Jeans ausgestattet, stakst stocksteif durch die Kulissen und hat selbst bei einfachsten Dialogen sichtlich Probleme - sein tuntiges Outfit hingegen sorgt immerhin für einige Lacher, jedenfalls, wenn man den Film in geselliger Runde und unter Alkoholeinfluss konsumieren darf . Auch Ms. Girolami Goodwin wirkt blass und bemüht und wurde wohl nur verpflichtet, weil der Herr Papa auf dem Regiestuhl Platz nahm. Auch sonst darf man von der Cast nicht viel erwarten, wobei immerhin Fred Williamson als protziger Chef der „Tigers" positiv heraussticht und „Maneater" George Eastman einen ulkigen Auftritt als Bösewicht bestreiten darf.
Dass „The Riffs - Die Gewalt sind wir" dennoch als recht sehenswerter Genrevertreter bestehen kann, hängt von seinen unbestreitbaren Qualitäten als Trashfilmchen ab: das Setting ist herrlich düster und verwahrlost, die Fights übertrieben brutal und die Kostüme total schräge: Da gibt es Rocker in SS-Uniformen, gepanzerte Rollerblader, steppende Kerls mit Zylinder und so weiter...
Später dürfen „Trash" und seine Mannen auch noch gegen zombieartig torkelnde Untergrundbewohner antreten, deren lehmverschmierter Aufzug stark an die nach Menschenfleisch lechzenden Untoten aus Lucio Fulcis Horror-Klassiker „Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" erinnert.
Das Ganze ist höchst passend untermalt von einem für ein solches Italo-Machwerk typischen, dröhnendem Synthesizerscore (by Walter Rizzarti). Ein gelungenes Schlagzeugsolo, das während eines Bandentreffens „live" gespielt wird (d.h. man sieht den Drummer auf sein Instrument einhämmern) gibt es übrigens auch noch zu hören/sehen.
Effektemäßig hat der Film übrigens einiges zu bieten, denn neben den ordentlich choreographierten Prügeleien gibt es noch ein paar blutige Shoot-Outs und gegen Ende sogar Flammenwerfer-Action zu sehen; ein paar fiese Todesszenen zaubern auch Gorefans ein Schmunzeln ins Gesicht, wobei keine breit ausgewalzten Splatter-Einlagen vorhanden sind.
Fazit: „The Riffs" ist ein dreckiges, kleines Endzeitfilmchen, das aufgrund zahlreicher Mängel sicher nur bei Italo-Fans und Trashfreunden auf Gegenliebe stoßen wird. Die werden das Anschauen aber sicher nicht berreuen, da der unfreiwillige Humor im Übermaß bedient wird!