Trotz schon noch vorhandener Qualitäten und vor allem auch der Möglichkeiten dazu und mehr schon einer der Gestalten, die den anhaltenden Abwärtstrend des Philippinischen Actionkinos und seine baldige Auflösung in das Nichts zumindest stark andeuten bis als Warnung für noch kommendes Übel stehen lassen. Die Handlung ist da, wird auch noch mit Darsteller der Hochzeit dieser Art von Filmen aus den Jahren zuvor geprotzt und ebenso hinter der Kamera auf die Stärken der Generation gezählt, lässt sich das Gewicht des Alters und die durchscheinende Müdigkeit mit der Suche nach Pausen zur Ruhe aber leider nicht mehr verbergen:
Der Polizist Guiller [ Cesar Montano ] ist seit längerem als Undercover in die Gangsterszene und auf der Fährte des Oberhauptes Alex [ Efren Reyes Jr. ] und dessen Geschäftspartner Mr. Wagner [ Bob Soler ] eingeschleust; eine Tätigkeit, die ihn zuweilen auch schon mal in das Gefängnis bringt, aber auch nur von Col. Miranda [ Zandro Zamora ] aus dem fernen Hintergrund gedeckt und nicht wirklich tatkräftig beschützt wird. Als Guillers Partner Victor [ Dick Israel ] in den Verdacht des Überlaufertums und auch die Freundin Emma [ Donita Rose ] unabhängig davon in das Visier des drogenabhängigen und -zerstörten Mörders Ringgo [ John Regala ] gerät, muss der Cop aus der sicheren Tarnung hinaus in die Schusslinie treten. Zudem läuft ein Meuchelmörder unbeirrt seines Weges herum.
Gedreht von Augusto Salvador, der sich eher im schäbiger wirkenden Areal von Action oft im Zusammenhang mit einer speziellen Form von Exploitation auszukennen und dies mit zum Markenzeichen verwenden schien, wird auch hier die Erzählung mit manch speziellen Eigenheiten angereichert. Gerade der Nebenplot mit dem Killer mag sich an den Giallo und den Slasher orientieren, wird die Grausamkeit hinter der Fassade der unperfekten Harmlosigkeit versteckt und erst im letzten Moment das wahre Gesicht in seiner tödlichen Grimasse gezeigt. Ein Hantieren mit dem Dolch als Phallusersatz, in dem mit dem Messer zugestoßen wird statt den körperlichen Akt vollzogen und so der Höhepunkt in abstoßender Gewalt ausfällt.Wie oft in diesem Film wird diese Spur der Narration aber nur angedeutet und nicht zum vollen Potenzial erhoben, die Aufmerksamkeit darauf in kurzen, vereinzelten Momenten gesucht und möglicher Spannungs- und Konfliktaufbau eher wie zufällig erreicht statt tatsächlich forciert. Eine einzelne Szene, die die Minuten etwaiger Rettung einer Straßenprostituierten ins Greifbare rücken, da der Polizist parallel zu diesem Geschehen der Bedrohung direkt in der Nähe, aber ahnungslos von Allem ist, zeigt die Option zu einer eventuellen Ausschweifung in das Genre des Thrillers auf. Wirkt im Nachhinein, in der Auflösung aber wie absichtslos und eher unbewusst integriert; wie als glücklicher 'Fehler' im Schnitt, die nur Ähnlichkeiten mit einer geplanten, ausdrücklichen Dramaturgie erreicht.
Auch das Hauptthema des Undercover geht diesen Weg, bestehen die Richtungsweiser und Türen zu Mehr, werden diese Eingänge aber verschlossen gehalten oder nur zum kurzen Einblick geöffnet und dann wenn, vermehrt gedankenlos betreten. Überhaupt ist die Geschichte vom in das Gangstersyndikat eingeschleusten Mann des Gesetzes und seine Janusköpfigkeit in persönlichen und beruflicher Sicht, im Mittel zum Zweck und der Differenz zwischen Sein und Schein im einheimischen Kino ein nahezu unbeschriebenes Blatt. [Anders als im zum Teil vergleichbaren, dem Anschein nach verwandten Hongkong-Film, dass ein eigenes Subgenre dazu entwickelt hat und an Vertretern und Klassiker reich bestückt ist.] Das Geschehen ist nur da, die Gefahr der Aufdeckung vielleicht auch, wird sich aber unbekümmert in die Aufgabe geworfen und lieber mit der Freundin über andere Dinge diskutiert.Geredet wird sowieso vermehrt, was sich mangels Ansatz und Offenbarung als nachteilig für die Dynamik erwirkt. Actionszenen sind zeitweilig als Übertragung des Kampfes zwischen einem Einzelnen und einer Organisation als dem Sinnbild der Auseinandersetzung zwischen der Polizei und der Kriminalität in seiner ganzen Größe integriert, die üblichen Shootouts mit Schnellfeuerwaffen und anderem hoch kalibrigen Gerät und auch noch genreaffiner Qualität. So wird zwar mit Kavaliersstart in die Szenerie gegangen, ein erster Drogendeal und dessen bleihaltige Razzia aus dem Hinterhof hinaus abrupt in die befüllte Rush Hour und die offene Straße mit Stör- und Streufeuer aus allen Kanonen heraus belegt, dergleichen Ausbruch aber nur selten und wie gleichsam sporadisch erwählt.