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Tasya Vos ist eine geniale Auftragskillerin. Für eine geheimnisvolle Organisation dringt sie über Gehirnimplantate in das Bewusstsein anderer Menschen ein. Sie ergreift Besitz über deren Körper, um Attentate zu begehen. So gut sie in ihrem Job auch ist, hinterlässt dieser seine Spuren und das Privatleben ist ihr bereits völlig entglitten. Trotz ihrer angeschlagenen Psyche nimmt sie den nächsten Auftrag an: Im Körper von Colin, soll sie seine Verlobte Ava sowie deren Vater, Technologie-Unternehmer John Parse umbringen. Doch was zunächst wie ein Routineauftrag klingt, droht schon bald Tasyas eigene Identität auszulöschen.

Beim Namen Cronenberg schreien natürlich alle sofort auf. Nachdem Papi etwas in die Jahre gekommen ist, scheint Sohn Brandon nun die Familientradition fortsetzen zu wollen. Stilistisch hat er dabei einiges von seinem Vater gelernt und auch sein neuer Film ist genauso krude, wie die meisten Veröffentlichungen seines Daddys.

Die Story ist grundsätzlich hervorragend und es hätte ein überragender Film werden können – letztendlich kann man ihn aber nur mit gut bewerten und vielleicht als Fazit mitgeben: „Der Sohn hat Potential“.

Anfangs bekommt der Zuschauer so viele Informationen, die er kaum verarbeiten kann, während im zweiten Teil sich alles doch etwas zieht. Das versucht Cronenberg mit reichlich Ekeleffekten und Musikfetzen, sowie surrealistischen Bildern ein wenig zu kaschieren, was nur bedingt gelingt.

Ich finde, dass man hier besser eine Mini-Serie hätte inszenieren sollen, denn am Anfang geht alles zu schnell und wirkt gequetscht und gegen Ende bleiben jede Menge Fragen offen, wobei das ja wahrscheinlich so gewollt ist. Einfache Erklärungen gab es bei Daddy ja auch nicht.

Überraschend gut ist Andrea Riseborough die die Schwierigkeiten und Zerrissenheit ihres Charakters hervorragend darstellt, während Sean Bean in seiner Rolle mehr als blass bleibt, ebenso wie Christopher Abbott, der sich zwar redlich bemüht, aber nicht so richtig überzeugt. In einer Nebenrolle ist Jennifer Jason Leigh zu sehen, die auch schon bessere Tage erlebt hat, die allerdings mit nur wenigen Auftritten durchaus im Gedächtnis bleibt.

Fazit: Possessor zeigt, dass Brandon Cronenberg durchaus Potenzial besitzt und sich zu dem bescheuerten ANTIVIRAL immerhin deutlich gesteigert hat. Interessant wäre es gewesen, was sein Vater aus dem Stoff gemacht hätte.

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