„Trust – Der Preis des Überlebens“ bietet flotte Hetzjagdaction, auch wenn noch das gewisse Etwas zur Oberklasse im B-Bereich fehlt-
Dabei hat der Film durchaus Tempo und stellt schnell seine beiden Hauptfiguren vor. Da wäre zum einen die Kronzeugin Eva Ramirez (Maria Conchita Alonso), die nach rund zwei Jahren Versteck in einer Kleinstadt gegen ihren Ex-Mann, einen Mafiaboss, aussagen soll. Zum anderen der FBI-Agent Lance Cooper (Matt McColm), der mit seinem Partner Beau Morelli (Gregory Alan Williams), für Evas Schutz sorgen soll. Natürlich können sich Lance und Eva wenig leiden und es rappelt bald im Karton.
Ohne Zeit zu vergeuden geht es weiter im Text und die Agenten geraten zusammen mit ihrer Kronzeugin in einen Banküberfall, doch die FBI-Männer merken, dass die Täter es ihn Wahrheit auf Eva abgesehen haben. Morelli stirbt, doch Lance schießt sich den Weg frei und entkommt mit Eva. Die Killer sind ihnen jedoch auf den Fersen…
Im Wesentlichen funktioniert „Trust“, da die Action weitestgehend stimmt. Die Menge ist OK, die Inszenierung solide, wenn auch nicht herausragend. Auch die Verteilung der Actionszenen über die Filmlänge ist ordentlich, auch wenn es gegen Ende etwas rasanter zugehen könnte. Geboten wird eine bunte Palette aus Verfolgungsjagden, ein paar Nahkämpfen, vor allem aber Shoot-Outs. Diese sind nett choreographiert, setzen ab und zu auch mal Stilmittel wie Zeitlupe ein und bieten einige recht blutige Einschüsse. Alles in allem gibt es hier wenig zu kritisieren.
Der Plot hingegen ist leider relativ dünn und funktioniert nur bedingt. An sich sind ja die Anlagen für eine furiose Hetzjagd á la „Harte Ziele“ da, denn der Film beschränkt sich zum größten Teil auf die Hatz und man erfährt nur das Nötigste über die Begleitumstände wie z.B. den Prozess, in dem Eva aussagen soll. Doch leider kommt es zwischen den Actionszenen immer mal wieder zu Längen, wenn einige Klischeesituationen (ein Verräter offenbart sich, man versucht den Helden zu bestechen, zwei der Killer flirten usw.) mit platten, nichts sagenden Dialogen unnötig in die Länge gewalzt werden. Vor allem der erwähnte Bestechungsversuch scheint nie vorbeizugehen, obwohl jeder Genrefan weiß, wie der Held reagieren wird. Das soll nicht heißen, dass „Trust“ keine Kurzweil bietet, denn der Plot wird ansonsten temporeich abgespult, doch diese paar Längen kosten dann doch Spannung.
Die Inszenierung des Films ist auch recht solide, sieht aber stellenweise etwas nach TV-Produktion aus und es fehlt ein echter Stil. Eine etwas ansprechendere optische Präsentation hätte „Trust“ sicherlich noch eine Ecke besser gemacht.
Dazwischen hauen sich die beiden mehr oder weniger freiwilligen Partner dann auch noch die Sprüche um die Ohren, damit etwas Buddy-Stimmung aufkommt: Er ist der streng nach Vorschrift handelnde Agent, sie die lockere Gangsterbraut. Ist zwar nicht sonderlich originell und echte Brüller á la „Lethal Weapon“ oder „Last Boy Scout“ erwartet man besser gar nicht, aber stellenweise kann man sich über die Wortgefechte doch ganz nett amüsieren.
Darstellerisch bekommt man ordentliches B-Niveau geboten, auch wenn es da besseres gibt. Doch Matt McColm gibt die heldenhaften FBI-Mann ganz solide und Maria Conchita Alonso bietet einen ordentlich quirligen Gegenpol. Hinzu kommt noch eine ganz gute, wenn auch klischeehafte Fieslingstruppe, zu der übrigens auch Muse Watson als etwas bekannterer Darsteller gehört.
So bleibt mit „Trust“ unterm Strich ganz ordentliche B-Action dank des flott abgespulten Plots und der ordentlichen Actionszenen. Hätte man allerdings ein paar Längen vermieden und den Film ansprechender inszeniert, dann wäre sicher noch einiges mehr drin gewesen.