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Nach der Trennung von ihrem Mann Paul zieht die junge Annie Knox zusammen mit ihrer kleinen Tochter Emily in das abgeschieden gelegene Landhaus ihrer verstorbenen Mutter. Schon in der ersten Nacht werden die beiden von merkwürdigen Licht-Phänomenen in den angrenzenden Mais-Feldern aufgeschreckt, und bald darauf keimt in Annie der Verdacht auf, dass irgendjemand oder irgendwas in und um ihr Haus herumschleicht. Die örtliche Polizei will den Geschichten der jungen Mutter jedoch keinen Glauben schenken... im Gegenteil, Sheriff Dickerson ist nach mehreren Vorfällen auf der Knox-Farm eher sogar davon überzeugt, dass Annie ob ihrer angeknacksten Psyche kräftig am Rad dreht und vielleicht sogar ihre eigene Tochter misshandelt. Bei Recherchen im Internet stößt Annie dann auf den Verschwörungs-Theoretiker Walter Simms, der in seinen Online-Videos Geschichten von einer Rasse humanoider Wesen verbreitet, die von den Menschen unbemerkt im Untergrund haust und sich von der Lebens-Energie entführter Kinder ernährt... Okay, eins muss man Regisseur und Drehbuchautor Padraig Reynolds lassen, er hat es wirklich verstanden, seinen "Dark Light" mit vermutlich nur wenig Geld echt ziemlich gut und nicht wie einen dahergelaufenen Low Budget-Streifen, sondern tatsächlich wie eine Produktion auf Kino-Niveau aussehen zu lassen. Die ersten 30 Minuten sind ihm zudem sehr stimmungsvoll geraten, wenn da mittels subtiler Andeutungen, einer geschickten Fotografie und gut gesetzten Licht-Effekten eine passende Atmosphäre aufgebaut wird, die einen doch ziemlich in den Film reinzieht. Doch dann, oh je, scheint es so, als wären alle Gäule mit Reynolds durchgegangen, denn plötzlich hat da der Mann im Ganzkörper-Gummimonster-Kostüm seinen großen Auftritt (auf das die Kamera auch immer fett draufhält, is' klar, ne'?), während die Handlung, die sich anfänglich noch so interessant angelassen hat, spontan einen Schlenker in Richtung "Akte X"-mäßigem Mystery-Krempel und damit in schiere Trash-Gefilde macht. Ansehbar bleibt "Dark Light" zwar auch ab diesem Punkt noch (und er ist in seiner Gesamtheit auch allemal besser geraten als Reynolds' völlig vergurkter Debütfilm "Rites of Spring" von 2011), trotzdem kommt man aber nicht umhin festzustellen, dass hier wirklich alle Chancen auf einen besseren Genre-Streifen leichtfertig verspielt wurden. Schade drum...

5/10

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