Mit einer kleinen, aber qualitativ durchaus herausragenden Tradition an (Anti)Kriegsfilmen ausgestattet, hat Südkorea das beim Publikum eher als 'schwer' angesehene Genre zuletzt etwas vernachlässigt und sich wenn, dann im Historical Epos wie The Fortress, The Warriors of Dawn, The Great Battle um die kriegerischen Belange von Nationen und nicht in den vergleichsweise zeitlich nahen Zeiträumen des letzten Jahrhunderts mit der Materie beschäftigt. The Battle: Roar to Victory dabei als gleichzeitig künstlerisches Prestigeprojekt von Regisseur Won Shin-yun und Box Office Anwärter, wird doch mit Spektakel und Stars ebenso gespielt wie mit der Erbauung des eigenen Volkes und dem Erzählen eines geschichtlichen 'Wunders', indem der Freiheitskampf des Volkes gegen eine Übermacht von Invasoren im Mittelpunkt des Geschehens steht. Ein Grenzweg zwischen Patriotismus, Nationalismus, dem Grauen der Veranstaltung und der Faszination, zwischen Verherrlichung und Anklage und zwischen der Lust am Zerstören und der Tragik und dem Tod darin:
Juni 1920, Korea ist unter japanischer Herrschaft. Der junge Squad Commander Lee Jang-ha [ Ryu Jun-yeol ] hat den Auftrag, das von Yasukawa Jiro [ Kazuki Kitamura ] angeführte und von Kusanagi [ Hiroyuki Ikeuchi ] an seiner Seite begleitete Elite-Battalion des Feindes in eine tödliche Falle zu locken, bedarf dafür aber auch der Hilfe des eher unabhängig und unkonventionell und meist auch nur für Geld agierenden Hwang Hae-cheol [ Yoo Hae-jin ], der mit einem kleinen, aber eisernen Trupp wie dem Scharfschützen Ma Byeong-goo [ Jo Woo-jin ] in der Gegend verweilt.
"Some deaths are heavier than a mountain, others are lighter than a feather."
Landkarten zur Veranschaulichung, Texttafeln zur Erklärung der Geschichte und der Situation, eine Rückblende zur Verdeutlichung des speziellen Motivs und ein Auftrag und eine Mission; The Battle of Fengwudong eröffnet auch mit 'trockenen' Fakten, stellt aber einen Knall voran und den schnellen und überraschenden und dennoch umso grausamen Tod, ein Aus dem Leben gerissen werden von jetzt auf gleich, was bald in Massen den gesamten Film durchzieht und wo rasch nur ebensolches Kämpfen und Sterben überbleibt. Die Produktion ist dabei größer und aggressiver, aber leichter auch als der andere Vertreter des Genres, welcher The Battle of Jangsari heißt; dort wird die Geschichte auch mit bekannten Versatzstücken, aber auch Ruhepausen und zuweilen als Drama und auch mit der Ablenkung durch amerikanische Beteiligung von Schauspieler und auch der Co-Finanzierung vom (koreanischen Ableger von) Warner Bros. erzählt. Hier gibt es eine andere Devise, die "Don't avoid a firefight, and kill them all at once!" lautet, und das wird dann auch geboten und im einstündigen Finale, einer Art Ausdauertraining für Cast und Crew und Zuschauer dann durchexerziert. Die Berichterstattung wird mit Lärm und Getöse verteilt und die Botschaft dahinter – wer letztlich der Herr im Hause ist – (als Abenteuer im Guerillakampf mit präzisen Actionszenen) in Blut geschrieben und in den Fels gemeißelt.
"I'll show you what real military looks like."
Die japanischen Besatzer dabei nicht bloß als Kriegstreiber, sondern oftmals auch als völlig entmenschlicht 'gezeichnet' und als bar jeder Seele und Empathie porträtiert, werden sinnlos ganze Dörfer ausgerottet, vor Kindern, Schwangeren, Greisen nicht halt gemacht, Enthauptungen veranstaltet und sich an den Gräueltaten auch noch ergötzt und dieser 'Heidenspaß' mit der Fotokamera festgehalten und für die Nachwelt konserviert. Das Schüren einfachster Emotionen durch das Anhäufen von Leichenbergen auf beiden Seiten der Kombattanten als der hauptsächliche Rahmen der Geschichte, 'The brute' VS 'The savage hillbillies', die den Krieg auch zum Event macht und die Schießereien und Explosionen darin auch mit Effet als Paukenschlag inszeniert. Mehrfach fliegen die Handgranaten in die Behausungen, Gewehrkugeln prasseln in Hügeln, Wäldern und Menschen ein, Reiterangriffe über die ewige Weite werden geboten, endlose Sprints durch die Natur und ein aufregendes Sniperduell mit einem Ziel, einer Ablenkung und zwei Deckungsfeuern. Zwischendurch hat man eine Gattling Gun hergezaubert, die das zunehmend enger werdende Schlachtfeld bereinigt und mit Bomben improvisiert.
"Our final stop, Bongo-dong, is the perfect spot to ambush the Elite Battalion. If for some reason, our reinforcement doesn't arrive, it'll be our grave."
Kleinere dramatische Bemühungen und bspw. die 'Eingliederung' eines blutjungen japanischen Kriegsgefangenen in den eh zusammengewürfelten Trupp aus allen Teilen des Landes sind dann auch mit etwas weniger dicken Pinselstrichen skizziert, zusätzlich werden die Brandmarken auch aus viel Gewalt oftmals mit eben solch humoristischen Attacken der Landsmänner untereinander und gegenseitig gelöscht und so ein zu derber Ton auch gegenüber den japanischen 'Menschenschindern' und zu viel Schwarzweißzeichnung bereinigt; das Hauptziel ist schon Kintopp, so eine Art Der Kapitän vom Tenkesberg und damit bombastische, hier bloß für Erwachsene gedachte Unterhaltung, mit einer cineastischen Kamera, die mehrere Kilometer in einer Einstellung umfasst, durch Schluchten und über Kämmen fliegt und sich selbst im düstersten Wald nicht verirrt. Eine Geschichtsstunde, die leicht verdaulicher und auch erbauender für das Volk, mit von Start an Sympathie- und Identifikationsfiguren und nicht bloß dem "natural-born soldier", sondern auch dem ehemaligen und für seinen Einsatz entlohnten Banditen oder dem Mann wider einer besseren Alternative als die des Kampfe ist.