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Er ist ein Verehrer von Alfred Hitchcock und startete mit dieser 500.000 Dollar Produktion eine vielversprechende Karriere als Regisseur. "Schestern des Bösen" war nicht sein erster Spielfilm, aber der Grundstein für den heutigen Bekanntheitsgrad von Brian De Palma (Dressed to Kill, Die Unbestechlichen). Viele seiner Filme sind als Hommage an Hitchcock gedacht, böse Zungen behaupteten, dass De Palma eine eigene Linie fehle, da er sich zu sehr auf das Kopieren seines großen Vorbildes konzentriert hätte. Auch hier lassen sich Ansätze diverser Hitchcock-Filme ausmachen. Elemente von "Psycho, Cocktail für eine Leiche", sowie "Das Fenster zum Hof" sind eindeutig auszumachen. Jedoch übt der Film eine Faszination durch seine Thematik mit den siamesischen Zwillingen aus. Und man meint als Zuschauer wirklich "Schwester des Bösen" schnell durchschaut zu haben, doch hinter der Verschleierung des Mordes steckt wesentlich mehr, als ein böser siamesischer Zwilling, ein dubioser Arzt, oder ist es etwa nur Schizophrenie?
Jedenfalls schleppt die hübsche Danielle Breton (Margot Kidder) den Schwarzen Phillip Woode (Lisle Wilson) mit nach Hause, wo er am nächsten Morgen bestalisch ermordet wird.

Bis zu diesem ersten Mord lässt De Palma eine knappe halbe Stunde verstreichen, welche leider die schwächste Zeit des Films ist. Man ahnt, besser gesagt man weiß sogar, dass etwas passieren wird, dennoch gelingt De Palma hier keine echte Bedrohung und der Charakter Phillip ist dem Zuschauer herzlichst egal. Doch der Mord selbst kommt dann so plötzlich und schockt durch seine Brutalität, auch bedeutet er gleichzeitig eine große Wende. Denn die Reporterin Grace Collier (Jennifer Salt) hat das Ganze von ihrer Wohnung gegenüber mitangesehen. Nun geht es darum, den Mord zu vertuschen und jegliche Spuren zu beseitigen, wo Danielles angeblicher Ehemann Emile (William Finley) ins Spiel kommt. Dies funktioniert so gut, dass die Polizei Grace kein Wort glaubt und die nun eigene Nachforschungen anstellen muss.
Hier gefällt De Palmas Inszenierung, denn er teilt den Bildschirm und lässt das Handeln von Grace neben dem von Danielle ablaufen. Auch die Ermittlungen von Grace können uns bei Laune halten, schnell gelingt ihr eine Rekonstruktion des Mordes und sie kommt den siamesischen Zwillingen Danielle und Dominique auf die Schliche. Denn den perfekten Mord gibt es eben nicht und so übersehen auch Danielle und Emile bei der Beseitigung der Leiche einige Spuren. Man nehme den kleinen Blutfleck am Sofa, oder Phillips Torte, die er Danielle kurz vor seiner Ermordung überreichen wollte.

Für uns stellt sich natürlich die Frage, ob Dominique wirklich exisitiert, oder ob Danielle einfach nur unter Schizophrenie leidet. Des Rätsels eigentliche Lösung kann man nur teilweise vorhersehen. Zwar bleiben einige Fragen offen, aber gerade der Charakter Emile sorgt für eine böse Überraschung und natürlich versucht man Grace an der Aufdeckung des Geheimnisses zu hindern. So muss Grace sogar den Privatdetektiv Joseph Larch (Charles Durning) anheuern, der die nötigen Beweise für die Existenz der Leiche erbringen soll. Und für erhöhte Spannung sorgen diese Ungewissheit, denn ein gutes Ende scheint diese Geschichte nicht nehmen zu wollen.
Man muss aber auch das herausragende Schauspiel von Margot Kidder (Superman I-III) und Jennifer Salt (Nachts wenn der Mörder kommt, Engel des Todes) loben, denn nur dank deren großartiger Leistung, weiß "Schwestern des Bösen" zu überzeugen. In weiteren Rollen sind Charles Durning (Die Rache des Gelynchten, Der Cop) und William Finley (Phantom im Paradies, Blutrausch) zu sehen.

Zu Beginn schwächelt "Schwester des Bösen" ein wenig, aber diese scheinbar simple Angelegenheit spitzt sich immer mehr zu und endet in einem echten Alptraumfinale, leider bleiben ein paar Fragen dabei offen. Hinzu kommt De Palmas ungemütliche Inszenierung, brillant untermalt von Bernhard Herrmanns gewollt aufdringlichem Score. Noch keine runde Sache, aber ungemütlich auf jeden Fall.

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