Review

Feuer & Sparflamme


Ein Milliardär baut auf einer Insel mit einem extrem aktiven Vulkan ein Luxusresort und Freizeitpark. Dumme Geschäftsidee, tolle Unterhaltungsmöglichkeiten? Dieser arg artifizielle China-Blockbuster beweist dies leider nur sporadisch…

The Mountaining Inferno

Was für ein wilder Ritt! Inszeniert von Simon West, der vor zwei Jahrzehnten immerhin den ersten „Tomb Raider“ und vor allem „Con Air“ gemacht hat, kommt ein Vulkanthriller zwischen Comic, Katastrophenthrill, Augenzwinkern, Schmalz und Witz. Schlechte Computereffekte und dünnste Figuren stehen einigen wundervoll-unterhaltsamen (weil total überzeichneten) Actionsequenzen zwischen „Fast & Furious“ und „2012“ gegenüber. Die Chinesen! Sicher kein cineastisches Fest, aber ein feuriges Spektakel aus Magma und Wahnsinn. Da wird ein Jetskifahrer von Feuerbällen getroffen, da wird zwischen Hochgeschwindigkeitszügen hin und her gesprungen, da haben unsere Hauptfiguren mehr Leben als die meisten Videospielcharaktere in den 90ern. Selbst Lava schmilzt Plotrüstung nicht. Jason Isaacs geht dennoch in Flammen auf. „Skyfire“ bleibt auch nicht länger als er muss. Kurzweile und Achselzucken. Im Westen wäre das ein sicheres The Rock-Vehikel gewesen. In seinen Details und seinem Kitsch und seinem Heroismus in dieser Ausprägung in unseren Breitengraden aber auch nicht derart denkbar. Das perfekte, knackige Beispiel für chinesischen Größenwahn und seine filmtechnische Geldverbrennung. Hier im doppelten und dreifachen Sinne. Hirn aus, Schmunzeln drauf. Wie gesagt nicht ohne Schauwerte, WTF?!-Momente und oberflächliches Entertainment. Würde man doch nur um diese Klischeeflitzepiepen immerhin etwas bibbern…

Fazit: ein chinesischer Katastrophenreisser für den hohlen Zahn. Zwischen „Jurassic World“ und „Dantes Peak“. Berieselei. Oder Berieselung. Hauptsache laut. Und künstlich. Und nicht sehr hübsch. Asylum in gigantisch und fast gut. Kann man zur Not sogar ohne Untertitel im Original gucken. 

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