Seit einigen Wochen schlägt jedesmal am Freitag ein motorisierter Killer zu, der seine weiblichen Opfer, zumeist Prostituierten, spielerisch jagt und ihnen letztlich den Schädel spaltet. Officer Ko Cheuk - Hung [ Simon Yam ] scheint machtlos, bis ein Opfer mit einigen Schrammen überlebt: Maggie Cheung Ka Wai [ Loletta Lee ].
Als Ko vom Killer eine Frist und 4 Fotos als Hinweise für die nächsten Taten bekommt, entwickelt sich ein tödliches Spiel, bei dem am Ende Maggie und Ko's Familie auf der Liste des Killers stehen.
Leicht implausibler, aber überdurchschnittlich guter Thriller, der seine nicht immer logische Geschichte von Anfang an in eine rasante Umsetzung verpackt, wobei das straffe Drehbuch nur auf den Fall konzentriert bleibt und jeden Kokolores weglässt. Dabei wird aber nicht in Atemlosigkeit oder Hektik verfallen, sondern ein gut konstruiertes Katz - und - Mausspiel entwickelt, dass nebenbei noch die beteiligten Figuren auf überzeugende Weise charakterisiert und sie als weitaus mehr als reine Abziehbilder zeichnet. Klischees werden ebenso umgangen wie ausgelutschte Storypfade und Sperenzien; die Überraschungen und Kniffe sind eben nicht vorhersehbar, der Zuschauer wird ebenso zum Spielball der Handlung wie der ständig zu spät kommende Ko, der nur am Hinterherrennen ist.
Durch die Tarnung des Killer ist eigentlich jeder verdächtigt, so dass es auch schon mal Unbeteiligte erwischt und auch mit den Erwartungshaltungen gespielt und getrickst wird; er verschwindet ebenso schnell wie er auftaucht und spielt sein makabares Spiel wie weiland Jack the Ripper immer Nachts auf leergefegten Strassen. Ausserdem hält er sich nicht an die selber gesetzten Regeln, sondern erweitert seine Taktik und scheint mit keinerlei Mitteln beizukommen zu sein: die restlichen Polizisten werden gar nur als Statisten gezeichnet.
Beängstigende Warnhinweise und Drohungen treiben schliesslich auch Ko's Ehefrau Ada [ Ada Choi ] samt kleiner Tochter aus dem Haus und den nunmehr Alleingelassenen und Ausgebrannten für eine Nacht in die Arme seiner Zeugin, die ihn eben nicht in Stich lässt und mehr unterstützt; selten wirkten ähnliche Episoden so verständlich und gefühlsmässig nachvollziehbar wie hier, genauso wie das folgende Verhalten der Beiden. Ausgezeichnete Darstellung auch von Yam und Lee, die Platüden vermeidet.
Auch die Action kommt nicht zu kurz, sondern wird im Gegenteil angesichts des Sujet recht ausschweifend abgehandelt, an der Umsetzung der zahlreichen Motorradstunts ist im Übrigen nichts zu bemängeln. Auch hierbei legte man durchaus Wert auf Abwechslung und eine gekonnte Eingliederung in die jeweilige Situation, wobei die eingesetzte Action zumeist der Weiterführung der Geschichte dient. Das fixe Tempo samt treibendem Score von Tommy Wai überspielen dann auch einige Szenen, die den Wahrscheinlichkeitsfaktor sicherlich etwas zu weit ausschöpfen, da wird die Strasse auch schon mal von Snipern unter Beschuss genommen oder ein Schuttplatz zur programmierten tödlichen Falle, zudem scheint der Täter als unüberwindbar.
Das unerbittliche Ende passt dann auch exakt zum Film; die Krönung wäre es geworden, wenn man knapp 2min vorher einfach ausgeblendet hätte, schade drum.
Trotzdem empfohlen.