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iHaveCNit: (on Netflix): 6 Underground (2019)
First Look: 18.01.2020

Was macht man nach einer 6-Tage-Woche an einem Samstag Abend um runterzukommen ? Ich habe mich für einen Film bei Netflix entschieden, der mich noch ein wenig unterhalten und bei der Stange halten soll. Und da kam mir „6 Underground“ gerade recht. Ich behaupte von mir selber, dass ich ein Fan von den Filmen Michael Bays bin, egal ob diese einen ernsthafteren Unterton wie zum Beispiel „13 Hours“ und mein Lieblingsbay „Die Insel“ haben oder ob es sich um astreine Zerstörungsorgien handelt. Und in die illustre Filmografie Bays reiht sich nun auch „6 Underground“ ein, der passenderweise seine Wertung bereits im Titel stehen hat.

„1“ ist ein schwerreicher Milliardär, der seinen eigenen Tod inszeniert hat um komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Er begründet eine Gruppe von „Ghosts“, die ebenfalls ihr Ableben inszenieren um somit vollkommen frei agieren zu können. Sie kennen sich gegenseitig nur als Nummer und sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Das Ziel der Ghosts ist es, dem Bösen den Kampf anzusagen, doch der aktuellste Auftrag wird es in sich haben, als sie einen Putschversuch in der Nation Turgistan mit initiieren.

Ich frage mich, wie locker die Kontrollmechanismen von Netflix gegenüber den Kontrollmechanismen des Kinos sind was die Kreativität des letztendlichen Produkts betrifft. Denn ich habe bei „6 Underground“ das Gefühl gehabt, dass der gute Michael Bay mit seinem Budget von 150 Millionen Dollar absolut frei dreht und ohne großartige Restriktionen sein eigenes Ding durchzieht. Interessant auch, dass zu Beginn des Films 2 wichtige Einblendungen vorkommen, die zum Einen mit den extrem stroboskopen Lichteffekten und zum Anderen mit „Product Placements“. Wenn ich mir einen Bay anschaue, dann benötige ich eigentlich keine dieser beiden Hinweise, das ist bereits sichere Grundvoraussetzung für einen Film von Michael Bay. Der Film geht auch bereits in den ersten Minuten in die Vollen und schmeißt einen in eine absolut abgefahrene Actionsequenz in Florenz. Egal ob die Action, der Grad der gezeigten Gewalt und seine Inszenierung hier Sinn macht – sie hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht und mich unterhalten. So geht es mir durch die Bank weg bei allen Actionsequenzen des Films. Charakterlich bekommen wir nur sehr wenig von unseren Nummern an die Hand, sie erfüllen nur vielmehr ihren Zweck und liefern mit oberflächlichen Werten eine Bay-Version aus Marvels Avengers, Fast and Furious und Mission Impossible – aber mir hat das Ensemble aus unter anderem Ryan Reynolds, Melanie Laurent, Manuel Garcia-Rulfo, Ben Hardy, Dave Franco, Corey Hawkins und Adria Arjona gefallen. Das was uns dann aus geopolitischer Sicht im Film präsentiert ist genauso ideologisch interessant wie fragwürdig. Was mir auch aufgefallen ist, ist dass man hier eiskalt beim Soundtrack ein Stück aus dem Soundtrack von „13 Hours“ einfach schamlos wiederverwendet. Würde man sich die Frage stellen, anhand welchen Filmen man zum Beispiel „unterhaltsam absurden Hochglanz-Action-Trash“ definieren kann, könnte man ohne Probleme mit „6 Underground“ antworten und richtig liegen.

„6 Underground“ - First Look – 6/10 Punkte.

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