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Cincinnati, 1998. Der erfolgreiche Wirtschaftsanwalt Rob Bilott gerät in einen Zwiespalt, als ihn zwei Farmer auf merkwürdige Vorgänge in Parkersburg, West Virginia, aufmerksam machen, wo eine große Zahl von Kühen auf rätselhafte Weise verendet ist. Die Farmer vermuten dahinter den Chemiekonzern DuPont, für den Bilott selbst als Anwalt arbeitet. Trotz dieses Interessenskonflikts will der gewissenhafte Jurist den Fall vorbehaltlos aufklären und findet tatsächlich schnell belastende Indizien, die auf einen Umweltskandal von ungeheurem Ausmaß hindeuten. Unterstützt von seinem Boss Tom Terp und seiner Frau Sarah stürzt sich Bilott aufopferungsvoll in eine langwierige Auseinandersetzung, die ihn seinen Ruf, seine Gesundheit, privates Glück und vielleicht sogar sein Leben kosten könnte...

Viele Dinge die man hier zu sehen bekommt, kann man fast gar nicht glauben. Recherchiert man aber mal im Internet, stellt man schnell fest, dass sich die hier erzählte Geschichte, wohl sehr nah an den tatsächlichen Ereignissen orientiert. Zudem bekommt man den Glauben an die Anwälte wieder zurück, denn Bilott ist (der Fall läuft immer noch) eben ein Anwalt, der mit Herz und Seele für seine Mandanten kämpft, viel riskiert und nicht nur den Profit im Auge hat.

Bei der Besetzung hat man hier nicht gekleckert. Als engagierter Anwalt liefert Mark Ruffalo eine überzeugende Performance ab, auch wenn er eine bescheuerte Frisur tragen muss. Anne Hathaway bleibt insgesamt ein bisschen blass, aber die kurzen Auftritte von Tim Robbins sind, wie nicht anders zu erwarten, sehr prägnant. In einer Nebenrolle ist außerdem Bill Pullman mit dabei.

Aber auch die anderen Darsteller sind hervorragend, allen voran viele der „Opfer“ die teilweise wirklich nur kleine Rollen haben, diese aber wirklich toll mit Leben erfüllen, wie zum Beispiel die des klagenden Farmers.

Der Film basiert übrigens auf einem Artikel von Nathaniel Rich im New York Times Magazine mit dem Titel „The Lawyer Who Became DuPont’s Worst Nightmare“ - den ich sehr treffend fand – ist also keine klassische Buchverfilmung.

Manche Dinge, die hier geschildert werden mag man gar nicht glauben – das hier Menschen ganz bewusst vergiftet werden und es den Konzern im Endeffekt nicht im Geringsten interessiert – denn man hat nur den eigenen Profit im Sinn- ist wirklich ein Armutszeugnis – wobei das in Deutschland mit Sicherheit genauso ablaufen würde.

Insgesamt ein Drama, das sehr viele Dialoge beinhaltet – für Menschen die gerne Action sehen eher ungeeignet. Die Schauspieler sind hervorragend, das Setting passt und der Film wird gerade gegen Ende hin sogar richtig spannend. Ruffalo spielt hervorragend, so dass man als Zuschauer mit ihm und seinen Klienten fühlt. Sehr gelungen.

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