„If we had a choice, we won’t be here in this World.“
Düster – pessimistisches Jugenddrama, dass einer der ersten Filme von sowohl Hauptdarsteller Andy Lau [ damals 21 Jahre ] und Regisseur Clarence Fok [ 22 Jahre ] war, deren weitere Zusammenarbeit sich mit GUN N' ROSE und CENTURY OF THE DRAGON später in eine ganz andere Richtung entwickelte. Hierbei wird innerhalb der „New Wave“ Filme ein mehr als trostloses Bild von HK allgemein und der Jugend speziell aufgezeigt, deren Möglichkeiten auch bereits für die Zukunft sehr begrenzt sind und die sich aus Frust und mangelnder Perspektive einerseits aufgeben und andererseits gleichzeitig auflehnen. So wird z.b. am Anfang der Sportwagen eines sichtlich reichen Bürgers komplett zerlegt, ganz einfach weil ihnen kurz vorher vor Augen geführt wurde, dass sie selber nie die Mittel dazu haben werden, sich jemals einen leisten zu können.
In der Umgebung von durchweg unstabilen Elternhäusern aufgewachsen und ohne den Halt einer unterstützenden Familie auf sich selber angewiesen werden die aufgestauten Aggressionen untereinander in Schlägereien ausgetragen oder gegen die Gesellschaft gerichtet; Eltern, Polizei und Schule sind macht- und tatenlos.
Als Paul Chen [ Andy Lau ] seiner kleinen Bruder Ah De [ Yim Chau Wa ] durch einen schiesswütigen Polizisten [ Lau Kwok Shing ] verliert, sein geschiedener Vater [ Yueh Hua ] eine fremde Frau ins Haus holt und seine vietnamesische Freundin Shi [ Prudence Liew ] samt Baby abgeschoben wird, brennen bei ihm endgültig die Sicherungen durch, er konzentriert seine Wut und Hass auf den Polizisten und fordert ihn heraus.
Das Finale findet singemäss in einem nächtlich leeren Einkaufszentrum statt, wirkt aber wie einige andere Actioneinlagen in dem ansonst auch etwas zu übertrieben wirkenden Film zu unpassend, zu sehr kommerziell, fast wie einem anderen, oberflächlichen Genre zugeordnet. Das gleiche gilt vorher für die illegalen Autorennen auf einem mit brennenden Mülltonnen geschmückten Schrottplatz, wo auch schon mal zeitlupengetränkte Carstunts und Explosionen aneinandergereiht werden.
Mögen diese Szenen bis auf das zeitweilig leichte Upspeeding optisch durchaus gelungen und wirkungsvoll sein, leicht fehl am Platze fühlen sie sich dennoch an. Auch ansonsten kann man sich über Leerlauf nicht beklagen, die Liste an persönlichen Fehlschlägen und Steinen im Weg ist lang, positive Ereignisse finden entweder gar nicht statt oder werden sofort gestört. Subtil ist das allerdings weniger, die nihilistische Stimmung wird zu rabiat gezeichnet, zudem sind einige grobe Klischeecharaktere vorhanden.
Für ein etwas kontrastreicher porträtiertes Sozialdrama sollte man sich wahrscheinlich an NOMADS, GANGS oder SCHOOL ON FIRE wenden, ansonsten ist das Frühwerk mit einigen Einschränkungen gelungen.