Review

Ein typischer Ritchie…30.11.2020

Worum geht es?

Der deutlich zu lange, zerdehnte Film erzählt die Geschichte eines Drogenbarons in England, der sich wohl inspiriert von früheren Filmen des Regisseurs, unauffindbare Produktionsstätten angeschafft hat, nun aber aus dem Geschäft aussteigen will und daher einen Käufer sucht. Es geht nun um einige hundert Millionen, was viele Trittbrettfahrer auf den Plan ruft…chinesische Triade, russische Mafia, einen Boxclub und noch ein paar Figuren, die aus der englischen Oberschicht stammen. All das wird erzählt bei einem Zusammentreffen der rechten Hand des Drogenbarons und einem Privatdetektiv, der natürlich auch ein Scheibchen vom Kuchen haben möchte. Natürlich löst sich in den letzten Filmminuten alles auf, Hugh Grant bleibt zurück, McConnaughey gewinnt.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Nicht unbedingt, der Film ist keineswegs ein Ritchie-Highlight.

Warum?

Ich habe die Karriere des Regisseurs von Beginn an verfolgt und hielt ihn für den besseren Tarantino. Seine Filme, die stets in der englischen Gangsterszene spielten, hatten etwas wunderbar unorthodoxes, immer schräges Personal und meist auch eine gute Portion Situationskomik. Doch irgendwann nutzt sich ein sich wiederholendes Szenario ab, und dann können auch die besten Darsteller den Streifen nicht mehr retten. Hier ist es nun genau so. tolle Schauspieler, eine gute Grundidee, aber dann endlose Geschwätzigkeit, immer noch eine Wendung – und dann eben eine zuviel. Der Film ist locker 20 Minuten zu lang, verliert sich irgendwo in seiner Geschichte, macht die Handlung unnötig unübersichtlich und ist daher dann prima, wenn man noch keines der Werke des Regisseurs gesehen hat – der Vielseher aber langweilt sich, entdeckt bekannte Szenen und
Hätte sich über Straffung und ein klein wenig mehr Gangstertum statt Landadel gefreut. Natürlich ist die musikalische Untermalung famos, und natürlich ist der Film nicht schlecht, aber man vergißt schnell, worum es hier eigentlich geht – zu verstrickt ist das Treiben, zu gewollt die Volten, 6/10.

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