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Heli-Action gibt es ja nun nicht so oft zu bewundern, was die Jungs von Nu Image veranlasste, mal selbst etwas in der Richtung auf die Beine zu stellen. Wie in den letzten Jahren üblich, geschah das im ehemaligen Ostblock. Dem fiktiven Zwergenstaat Petrovia wird eine amerikanische Apache-Staffel zur Verfügung gestellt, damit das Land sich gegen den Terroristen Ivan wehren kann.

Regisseur David Worth, früher Kameramann bei Kloppern wie „Bloodsport“ kann in seiner Filmografie auf akzeptable Genrekost wie „Kickboxer“ zurückblicken, heuerte jüngst jedoch nur noch als Billigfilmer bei Nu Image an, um jüngst Dreck wie „Shark Attack 2“ oder „Shark Attack 3: Megalodon“ auf die Videotheken loszulassen. Wen wundert es da noch, dass „Air Strike“ nur minimal besser ausfällt?

Wenn die Hubschrauber nicht dilettantisch im PC kreiert worden sind, stammen sie samt und sonders aus „Fire Birds“. Egal, ob ein Hubschrauber fliegt, abhebt, explodiert oder feuert, die Szenen wurden samt und sonders aus dem „Top Gun“ – Klon ausgeliehen. Den Rest erledigt Doku-Material des Desert Storm. Wer sich hier also an der toll gemachten Action erfreut, sollte wissen, dass diese Szenen eigentlich nicht von Worth stammen. Auch die Brückenexplosion zu Beginn wurde „ausgeborgt“.

Der Schwachsinn ist hier Programm und nimmt ganz schnörkellos seinen Lauf. Apaches, immerhin fliegende Festungen, können mir nichts dir nichts vom Himmel geholt werden, die Besatzungen sind auch immer gleich Special Forces, die selbstverständlich im Wald eine Übermacht ausschalten können und die Bösewichte totale Dummköpfe.

Peinlich wird es dann, wenn die Geschichte beginnt und der Staffelkommandant das ausgediente Piloten-Ass wieder an Bord holt, nachdem er ihn erklärt, dass er ihn wieder bräuchte und dann erst über den Tod seines Bruders informiert. Ich würde mich bedanken, aber so sind die Amis halt. Der hier überschwappende Patriotismus ist kaum zu ertragen und ich bin eigentlich kein Zuschauer, der das jedem US-Film ankreidet, hier wird aber zu dick auf die Kacke gehauen.

Zwischen den primitiven Dialogen, denn Noname-Darstellern und den Zelluloiddiebstählen muss man dann doch intensiv suchen, um dem Treiben dann noch irgendwas Gutes abzugewinnen. Leider findet sich nichts, denn der stumpfsinnige Plot ist einfach dämlich. Nicht nur, dass die Verantwortlichen von Petrovia engstirnige Deppen sind, zum Schluss macht ein zwischendurch gefangen genommener Pilot das gesamte Lager nebst Hunderten von Handlangern auch noch allein platt. Warum nicht gleich so?

„Air Strike“ bietet selbst für den passionierten Genrefan herzlich wenig: Die Story vom Reißbrett, die unglaubwürdigen Charaktere mit ihren vorhersehbaren Beziehungen, das Macho-Getue, zuviel Pathos. Zumindest durfte Worth zum Schluss, bei der Zerstörung von Ivans HQ noch ein paar Sachen selbst explodieren lassen, doch retten tut das auch nichts mehr.


Fazit:
Bleibt ein unlogischer, hanebüchener Patriotenquatsch mit viel zu viel geliehenem Bildmaterial, schwachen Darstellern und einer unfähigen Regie. Klischees zum Abwinken, Unrealismus (durch den Wald schleichend, läuft man sich mal wieder gegenseitig über den Haufen), unterirdischen CGIs, billige Ostblocklocations und dümmliche Dialoge gibt es oben drauf. Zum Abgewöhnen...

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