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Fast alle von Michael Crichtons Romanen wurden verfilmt, da ist "Coma" keine Ausnahme. Crichton ist der eigentliche Erfinder des "Jurassic Park" und machte sich schon in den frühen 70er Jahren mit "Westworld" einen Namen. Hiermit begann er auch seine Karriere als Regisseur, meist fungierte er nebenbei noch als Drehbuchautor und auch als Produzent. Für die Zukunft hat Crichton den vierten Teil von "Jurassic Park" geplant und ein Remake von "Westworld", auf das ich wirklich gespannt bin. "Coma" ist erst seine zweite Regiearbeit. Die Originalnovelle hierzu stammt jedoch von Robin Cook, wurde aber als Roman von Crichton neu auferlegt, auch das Screenplay stammt von ihm.

Das Boston Memorial Hospital gilt als Eines der besten in den USA. Hier kommt der Ärztin Susan Wheeler (Geneviève Bujold) bald ein unheimlicher Verdacht, als ihre beste Freundin in ein unerklärliches Koma fällt. Susan beginnt zu ermitteln, was ihrem Vorgesetzten Dr. Harris (Richard Widmark) sehr missfällt. Überall im Krankenhaus eckt sie mit ihrer Theorie an, sogar bei ihrem Freund Dr. Mark Bellows (Michael Douglas). Bald wird Susan von einem Unbekannten verfolgt, doch Niemand will ihr glauben. Ein Sicherheitsmann welcher Susan einige Informationen zukommen lassen wollte, wird kurzerhand ermordet. Erst nach Entdeckung einer abgelegenen Klinik wird Susan klar, dass sie einem großen Organschmuggel auf der Spur ist und sie ist Nächste auf der Liste.

Ein sehr umstrittenes Thema, welches sogar noch in der heutigen Zeit für Furore sorgt. Gerade in Kolumbien ist der Organschmuggel und Verkauf noch brandaktuell. "Coma" ist der erste Film, welcher den schon immer illegalen Organschmuggel so ausführlich zeigt. Man kann es sich als Zuschauer zwar schon denken, trotzdem geht Crichton das Ganze sehr langsam an. Die beiden Hauptcharaktere Susan und Mark werden ausführlich vorgestellt, auch ihre chaotische Beziehung wird dem Zuschauer aufgezeigt. Daneben der hektische, sowie stressige Alltag in der Klinik. Erst nach dieser Einführung fällt Susans beste Freundin in dieses seltsame Koma. Susan erzwingt sich Einsichten in Computerdateien, obwohl dies strengstens verboten ist. Bei all ihren Kollegen macht sie sich unbeliebt, wird vom Chef sogar zum Psychater geschickt. Alle glauben sie haben paranoide Wahnvorstellungen, doch wir Zuschauer fühlen gleich die Unruhe und wissen, dass etwas im Argen liegt. Es dauert zwar eine ganze Weile, doch Crichton zieht die Spannungsschraube immer fester, bevor die ersten Erklärungen purzeln. Die Antworten fallen immer plausibel aus, nur hätte im Jetzt und Heute schon lange eine Art Aufsichtsrat dazwischengefunkt. Früher waren die Kontrollen noch leichter zu umgehen, Krankenblätter konnten mangelnde Angaben erhalten, heute nicht mehr.

Ab der zweiten Halbzeit setzt auch der Thrill ein. Susan wird ein Killer auf den Hals gehetzt, welcher auch einen Wachmann mit Hilfe von Stromschlägen bruzelt. Es beginnt eine Hetzjagd durch das Krankenhaus, Susan stößt auf diese dubiose Klinik, wird dort eingeschlossen und gejagt. Die monotone Krankenhauskulisse bietet eine unheimliche Atmosphäre. Endlose Gänge, dutzende Räume und dieser High Tech Raum für die Komapatienten. Crichton kitzelt aus seinen Kulissen stets das Maximum heraus, untermalt von Jerry Goldsmith beunruhigenden Score. Hier kam es noch nicht auf Goreszenen an, denn bis auf einen Mord und ein paar Organe gibt es nichts zu sehen. Auch die gezeigten Operationen verlaufen allesamt sehr blutleer. Brutalitäten hat dieser Thriller auch gar nicht nötig. Ins spannende Finale hätte man noch ein wenig Action einfließen können, denn der Schuldige ergibt sich leider wehrlos. Geneviève Bujold spielt die ängstliche Ärztin Susan wirklich gekonnt, auch der hier noch junge Michael Douglas tritt sehr suverän auf. Rip Torn und Richard Widmark füllen ihre Rollen ebenfalls sehr gut aus.

Der Film braucht seine Zeit, um in die Gänge kommen. Die Ermittlungen sind dann doch zu lang gezogen, erst in der zweiten Halbzeit wird es richtig spannend. Trotzdem rundum gelungener Thriller mit guten Darstellern und interssanter Story. Sieht trotz seines horenten Alters immer noch nicht veralttet aus.

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