Leonardo da Vinci vollendete 1506 das berühmte Portrait der Mona Lisa. Er war jedoch nicht nur Maler, sondern auch Erfinder und Ingenieur, was geeignete Ideen für einen Animationsfilm beisteuert. Selbiger zog immerhin eine Serie mit 26 Episoden nach sich.
Leo ist ein junger, gewitzter Bursche, der soeben ein neues Fahrzeug konstruiert hat, das sowohl auf dem Land, auf dem Wasser, als auch in der Luft fortbewegt werden kann, was er seinen Freunden Lorenzo und Lisa vorführt. Als die Ernte von Lisas Vater ausfällt und Lisa einen schäbigen Grafen heiraten soll, machen sich die Freunde nach Florenz auf, um das notwendige Geld zu verdienen. Eine Schatzkarte kommt ihnen gerade recht…
Das Werk aus italienischer Produktion vermag zwar nicht ganz mit den neuesten Meisterstücken von Pixar mitzuhalten, doch auf optischer Ebene gibt es nicht viel zu bemängeln. Die warme Farbgebung der Toskana wirkt sogleich einladend und auf dem Markt in Florenz gibt es allerlei zu entdecken. Die Hauptfiguren sind rasch etabliert und auch der Antagonist in Form eines Piraten erhält die notwendige Präsenz. Später gesellen sich den Abenteurern noch zwei jüngere Gesellen hinzu, wodurch das jüngere Publikum zusätzliches Identifikationspotenzial erhält.
Die Geschichte will nicht unbedingt einen Bildungsauftrag erfüllen und lässt den dicken Erklärbären außen vor. Zwar gibt es eine Skizze der (heimlich geliebten) Lisa und eine Zeichnung zeigt den vitruvianischen Menschen, doch in erster Linie sollen Kinder mit einer bunten Erzählung unterhalten werden, die eben recht banalen Mustern folgt, jedoch zu keiner Zeit langweilig wird.
Dafür sorgen nicht zuletzt kleine Running Gags, die auch den Humor Erwachsener ansprechen könnten, wie ein Pirat, der ein nahendes Unglück stets mit den Worten „In all meinen Jahren als Pirat bin ich noch nie…“ einleitet. Sympathische Gimmicks bieten darüber hinaus hilfreiche Delphine, sprichwörtlich aufgeblasene Haie und zwei rivalisierende Brieftauben (eine mit Augenklappe). Und wenn zwei Holzfässer zu Taucherglocken umfunktioniert werden, kann man sich leicht ausmalen, worin das mündet.
Insofern werden anspruchslose Gemüter angesprochen, eine unbeschwerte Zeit mit 79 Minuten Kurzweil zu verbringen, die mit charmanten Einfällen, kurzen Actioneinlagen und nie zu düsteren Szenarien um die Ecke kommen. Ein Tauchgang zu einem Schiffswrack offenbart einige kreative Details und die Tatsache, dass das animationstechnische Niveau nicht allzu weit von den größten Produktionsschmieden entfernt ist.
7 von 10