Review

Ich kannte von Mario Bava bisher nur „Blutige Seide“; quasi mit einer der Urväter des „Giallo“. Ein Film der Klassikerstatus erreicht hat – prägend für das Genre, genauso wie „Die Stunde wenn Dracula kommt“. Dieses Regiedebüt von Bava ist ein unheimlich atmosphärisch dichter Gruselfilm in s/w der für seine Entstehungszeit von 1960 mit ziemlich harten Effekten aufkommt, die die packende unheilsame Atmosphäre perfekt unterstreichen und manchen Zuschauer sicher anwiderten. Wenn zum Beispiel die böse Hexe Arsa am Anfang mit einem monströsen Holzhammer eine dornenbestückte Dämonenmaske auf das bildschöne Gesicht geschlagen wird ist das schon verdammt harter Tobak. Jedenfalls geht Bava schon einen Tick weiter als wie in den damaligen „Hammer“ Filmen. Das aus Budgetgründen der Film in s/w gedreht wurde kommt dem Stil des Films nur zu gute und betont die (inzwischen klassischen) Kulissen (des Genres). Die stets in wabbelnden Nebel getauchten Sets wie zerfallene Ruinen, barocke Friedhöfe und Gemälde verzierte Schlösser erzeugen einen wohligen Schauder. Die brillante Kameraarbeit Bavas steckt noch in ihren Anfängen, aber sie zeugte damals schon vom großen Können des italienischen Meisters. Innovativ ist die Geschichte zwar nicht, jedoch wurde sie sehr stimmig und abwechselungsreich inszeniert und insbesondere Barbara Steele in ihrer Doppelrolle als böse Hexe Arsa und Prinzessin Katia einprägsamer als so manche unbedeutende Galionsfigur der „Hammer“ Produktionen. Für Freunde des gotischen Gruselns schon ein absoluter Pflichtfilm.

Details
Ähnliche Filme