Wirkliches Interesse bringt der verwöhnte Jungspund Jesper seiner Ausbildung zum Postboten nicht entgegen. Um das zu kompensieren, wird er ins abgelegene Smeerensburg versetzt. In diesem sehr nördlich gelegenen Kaff trifft er auf zwei sich bekriegende Parteien, eine desillusionierte Lehrerin und den zurückgezogen lebenden Klaus.
Und wie man es dem Titel des Films von The SPA Studios entnehmen kann, wird dieser noch eine zentralere Rolle spielen. Mit ein bisschen Phantasie weiß man bald, wohin die Erzählung im Hinblick auf diese Figur möchte, was allerdings kein Hindernis darstellt. Denn wie der von Sergio Pablos in dessen Regiedebüt inszenierte Animationsfilm das macht, ist meist durchaus gelungen. Da fällt zunächst das visuelle Design auf, welches sich an klassisch gezeichneten Vorlagen orientiert und auf angenehme Weise etwas altmodisch wirkt. Dazu kommen die Figuren, welche die ganze Geschichte erst tragen. Jesper macht in mehrerlei Hinsicht eine Reise durch, seine Wandlung als quasi-Hauptfigur erscheint durch seine Aufgabe als Bindeglied zum Publikum vordergründig. Das emotionale Zentrum bleibt aber Klaus, dessen Hintergrundgeschichte zwar knapp und dennoch einnehmend vermittelt wird. Auch bekommen manche Mythen rund um den Weihnachtsmann hier auf humorvolle Weise eine Erklärung. Gelungene Nebenfiguren wie die Lehrerin Alva, der Schiffer Mogens oder die kleine Márgu fügen sich in das Gesamtbild ein. Die dramaturgische Konstruktion folgt dabei bekannten Mustern und Abläufen und die vor Ort herrschende Fehde zwischen den dort agierenden Parteien mit ihrer „das war schon immer so“-Attitüde ist da eher platt. Wenn das natürlich auch einer der Aufhänger für die hier transportierte Botschaft sein soll.
Die gibt es natürlich, kommt erwartbar weihnachtlich daher, passt so aber auch ins Konzept und gegen Ende schafft „Klaus“ es sogar noch, einen emotionalen Akzent zu setzen. So gibt Pablos animierter Beitrag um die Figur des Santa Klaus diesem eine eigene Interpretation mit auf den Weg, ist humorvoll und mitunter herzlich, visuell dabei sehr gelungen. Kann man dem Werk auch eine gewisse Einfachheit in der Geschichte vorwerfen und dass er artig die notwendigen Knöpfe drückt, so bleibt er ein gelungener Vertreter dieses saisonalen Genres, den man sich auch wiederholt ansehen kann.