Der Ex-Knacki Glenn Barnes kehrt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zurück in die schlimmste Gegend von New York und plant nun, ein altes Varieté-Theater wieder auf Vordermann zu bringen und darin einen Nachtclub zu eröffnen. Genau das behagt Leonard Ferrell, dem Besitzer der schäbigen Bumsbude "Love Connections" auf der gegenüberliegenden Straßenseite, gar nicht, zumal viele seiner Stripperinnen nun die Fliege machen und lieber in Glenns Etablissement abhotten. Da einige gut gemeinte Warnungen nicht fruchten, schickt Farrell irgendwann seine Leute los, die unter Glenns Gästen mit ihren Maschinenpistolen ein Massaker anrichten, woraufhin alle Dämme brechen und sich die Situation in einer wahren Gewalt-Orgie entlädt... Eingerahmt von unzähligen Schwulen-Pornos davor und danach gab es im Schaffen von Regisseur Tim Kincaid zwischen 1985 und 1989 eine Phase, in der er der leidigen Ferkelfilmerei kurzzeitig abgeschworen und mit einigen minderbemittelten Billig-Streifen schon so etwas wie Mainstream-Luft geschnuppert hat und von denen ausgerechnet die miesesten Genre-Vertreter es zur größten Bekanntheit gebracht haben... "Killer-Alien", "Robot Holocaust" und "Mutant Hunt" lauten da die Titel der Machwerke, die es locker mit Grütze vom Format eines "Troll 2" aufnehmen können und die sich heutzutage bei harten Trash-Fans noch der größten Beliebtheit erfreuen. Mit "New York 42nd Street" (oder, wie er hierzulande auf DVD heißt: "42nd Street - Aufstand in New York") hat sich Kincaid allerdings auch an einer Art Milieu-Studie versucht (und verhoben), die ihm zwar rein handwerklich nicht wirklich besser gelungen ist als irgendeiner der genannten Filme, aber es trotzdem nicht verdient hat, so vollkommen in der Versenkung zu verschwinden. Zum einen überrascht der Streifen nämlich mit einem frühen Auftritt von Jeff Fahey, der 1987 Höherwertiges wie "Silverado" und "Psycho III" bereits in der Vita stehen hatte und den man zu diesem Zeitpunkt darum auch nicht mehr unbedingt in einer solchen Hinterhof-Produktion vermutet hätte... und zum anderen verliert sich der zu Beginn noch ernsthafte Blick auf die Zustände im New Yorker Rotlichtviertel der 1980er Jahre mit der Zeit zunehmend zwischen den üblichen (S)Exploitation-Schauwerten, bevor das Ganze dann schließlich gänzlich zum kuriosen Gewalt-Streifen mutiert, der sein Publikum mit teils heftigen Splatter-Einlagen (u.a. eine Horrorfilm-mäßige Enthauptung und viele blutige Zeitlupen-Einschüsse) bei der Stange hält. Da zeigt sich dann schließlich, dass Tim Kincaid an einer sinnhaften Dramaturgie eher weniger gelegen ist... und seinem Titel wird der Streifen dann im dritten Akt doch noch gerecht, wenn wie aus dem Nichts spontan eine Strassen-Schlacht ausbricht und irgendwelche Hoschis, die man zuvor nie zu Gesicht bekommen hat, sich schlecht choreografiert gegenseitig was auf die Mütze geben, was dann in Gegenschnitten den Background für die finale Auseinandersetzung zwischen dem Protagonisten und den Bösewichtern liefert (auch schlecht choreografiert, übrigens). Ernst zu nehmen ist das alles ab dem Punkt dann schon lange nicht mehr, dafür schießt halt der schiere Entertainment-Faktor durch die Decke, zumal die grindige New York-Atmo nach der Manier der alten Henenlotter-Streifen einfach nur die Wucht in Tüten ist und die räudigeren Ecken der Stadt, die vor den Aufräum-Aktionen in den 90ern einfach nur ein herrlich siffiges Drecksloch gewesen sein muss, in wirklich stimmungsvollen Bildern eingefangen werden. Für Schundfilm-Fanatiker ist "New York 42nd Street" also durchaus ein Trüffel, nach dem mal gezielt gebuddelt werden darf... und dem innerhalb von Tim Kincaids nicht-pornografischen Œuvre vor einem reinen Scheissdreck wie eben "Mutant Hunt" mal echt der Vorzug zu geben ist, ey...!
7/10