Review

Staffel 1


Star Wars lebt noch! 

Nach den ganzen neuen Star Wars-Partien aus dem Haus der Maus gibt es starke Ermüdungserscheinungen, viele würden sogar behaupten, das massive, einst unsterblich geglaubte Franchise sei tot. Und fest steht: Kathleen Kennedy und Co. haben filmtechnisch, qualitativ und mittelfristig nicht mal ansatzweise das aus der Marke „Star Wars“ geholt, was im Idealfall drin gewesen wäre. Dass sie es endgültig vor die Wand gefahren hätten, so weit würde ich noch nicht gehen. Aber für viele (ältere) Fans ist die Luft halt definitiv raus. Doch halt, da gibt es ja noch „The Mandalorian“ auf Disney+, eine aufwändige Serie über die Abenteuer eines Kopfgeldjägers, vollkommen abseits der Skywalker-Saga und wesentlich kleiner gehalten. Und ich muss sagen: das Ding hat die Macht und kann die Weichen stellen, die gesamte Marke zu retten bzw. wieder auf Kurs zu bringen... Was ich besonders toll an diesem glasklaren, nostalgischen und doch richtungsweisenden Disney+-Abogrund finde, wo es vielleicht noch ein wenig hapert und warum in den letzten Monaten jeder eine Mini-Yoda-Version in seinen Timelines von Instagram bis YouTube hatte??? 

Qualitativ nahezu ORIGINALTRILOGIE
+ Pedro Pascal spielt den (Anti?-)Helden in Rüstung fantastisch
+ es kommen erstaunlich viele Emotionen durch (trotz Maske)
+ Effekte und Look auf Kinoniveau
+ starke Mischung aus handgemacht und CGI
+ Baby-Yoda ist ein Highlight, unfassbar süß, aber nicht nur das, auch interessant und meiner Meinung nach mehr als nur Merchandise-Futter
+ viele alte sowie neue Welten und Planeten 
+ famose Action
+ packende Geschichte(n) (trotz „Monster-of-the-Week“-Ansatz)
+ schnell weggeguckt; knackig kurze Episoden 
+ Legenden wie Werner Herzog oder Giancarlo Esposito! 
+ was für ein famoser, origineller Ohrwurm-Score!!!
+ tolle Konzeptzeichnungen nach jeder Folge 
+ Taika Waititi-Humor zum Teil 
+ jetzt schon ikonische Figuren und Roboter 
+ viele Insider; aber nicht nur Fanservice
+ fühlt sich endlich wieder wie Star Wars an!!!
+ macht wieder richtig Bock auf das ganze Universum 
+ irgendwie ein (positiv) klassisches Serienfeeling
+ zieht sein eigenes Ding durch 
+ härter und dunkler als fast alles zuvor von dem Franchise (aufgespiesste Stormtrooper-Köpfe!)
+ lobenswert klein und persönlich gehalten
+ wirkt wie aus einem Guss; Favreau hatte scheinbar eine starke Vision 
+ Charaktere der einzelnen Regisseure scheinen dennoch gut durch 
+ Look sieht einfach geil aus! 
+ vereint gefühlt die SW-Community
+ besser als die komplette neue Trilogie 

Qualitativ eher DISNEYTRILOGIE
— Folgen zu kurz 
— „Monster-of-the-Week“-Ansatz; fühlt sich oft an wie Nebenmissionen
— durchgängige Geschichte fehlt noch etwas 
— Größeres Ganzes erschließt sich einem noch nicht — Gina Carano wirkt ein wenig „Xena“-artig 
— im Mittelteil etwas schwächere Folgen (z.B. die von Frau Bryce Dallas Howard inszenierte)
— könnte ruhig noch härter und dreckiger sein 

Fazit: actionreich, cool, total Star Wars, düster & gleichzeitig süß, stilvoll, episch und gleichzeitig intim, voller geiler Details und wundervoller Welten, Wesen, Wunder - ich kann mich an diesem Bounty Hunter und seinen Abenteuern kaum satt sehen! Eine hervorragende erste Staffel und zurecht DAS Zugpferd von Disney+. Absolut fantastisch und das wohl beste Stück Krieg der Sterne seit... der originalen Trilogie?! (9/10)

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