Wie bei den meisten guten Buchverfilmungen von Stephen King erkennt der Fan auch bei Dreamcatcher ziemlich schnell, dass es unverkennbar die Handschrift des Altmeisters ist. Regisseur Lawrence Kasdan hat hier wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, das es möglich ist, die doch eher komplexen und großen Erzählungen von King packend und spannend filmisch umzusetzen. Zwar sind die Schauspieler, von dem brillanten Morgan Freeman und dem routinierten Tom Sizemore mal abgesehen, eher unbekannt und gewiss keine Stars, aber sie können sehr wohl in dieser Story überzeugen und man merkt, das sie perfekt für Ihre Rollen ausgesucht wurden. Alle wirken sehr glaubhaft in Ihren Rollen. Auch bei den Kinderdarstellern hat man sehr eindrucksvoll eine richtig kleine „Kopie“ der Erwachsenen gecastet, man erkennt sofort die einzelnen Personen wieder.
Wie bei den meisten King-Vefilmungen wird auch bei Dreamcatcher des Öfteren zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewechselt, um die Zusammenhänge besser erkenntlich zu machen. Speziell bei den Szenen aus der Vergangenheit, in der die 4 Freunde noch Jugendlich sind, kam mir direkt „ES“ ins Gedächtnis, hier sind doch starke Ähnlichkeiten vorhanden.
Die Spannung wird von Anfang an gut aufgebaut, deshalb ist es nicht besonders schlimm, das die erste Szene im Badezimmer, in der der erste Schockmoment auftaucht und man sich in dem Kinosessel verzweifelt festklammert, erst nach einer guten halben Stunde eintritt. Dadurch, das die Handlung bis zum Ende der Filmes im unklaren bleibt, hält sich die Spannung aufrecht.
Super gefallen haben mir auch die lustigen Dialoge, mit teilweise doch recht harten amerikanischen Schimpfwörtern, die man eigentlich in einem Film mit einer 16er Freigabe vor einigen Jahren wahrscheinlich nicht in dieser Form gehört hätte. Aber keine Angst, der Film wirkt dadurch nicht lächerlich oder rutscht in eine Komödie ab, die Stellen sind gut gewählt und tun der Atmosphäre des Films keinen Abbruch.
Eben diese Atmosphäre ist zwar den ganzen Film über schon ziemlich bedrückend, wird aber ab den Szenen in den verschneiten Wäldern und bis zum Ende hin immer düsterer.
Viel mehr will und kann ich hier nicht auf Einzelheiten eingehen, es ist besser sich den Film ohne viel Vorkenntnisse anzusehen, um so mehr kann man die Spannung und die verblüffenden Szenen auf sich wirken lassen. Ich habe leider das Buch nicht gelesen, von daher kann ich auch nicht sagen ob der Film dem Buch angemessen ist. Ich denke die Vielzahl derer, die das Buch vorher gelesen haben, werden den Film nicht so gut finden wie jene, die unvorbelastet ins Kino gehen.
Dreamcatcher ist ein effektvoller und spannungsgeladener Horror-/Science-Fiction-Film mit noch die vorher da gewesenen Szenen und toller Atmosphäre.